Hattingen.
Ein halbes Jahr ermittelte eine Sondereinheit der Polizei intensiv gegen einen Drogenring im Ennepe-Ruhr-Kreis. Dann schlugen die Beamten zu.
Bei insgesamt 72 Hausdurchsuchungen im gesamten Kreis stieß die Polizei auf Drogen im Straßenverkaufswert von etwa 1,3 Millionen Euro. Alleine im Ludwigstal in Hattingen entdeckte die Polizei eine Plantage mit 900 Marihuana-Pflanzen im Wert von knapp einer Million Euro.
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Bargeld, Waffen und harte Drogen
Außerdem fanden die Beamten 35 Kilogramm Amphetamine, Heroin und Kokain und 200.000 Euro Bargeld.
Die Polizei stellte 15 Verstöße gegen das Waffengesetz fest und nahm zwölf Personen in fest, von denen zwei noch immer in Untersuchungshaft sitzen.
Grund für die Ermittlung: Todesfall in Regensburg
Ausgangspunkt der Ermittlungen war nach Angaben der Polizei ein Todesfall im Raum Regensburg. Die Person starb nach der Einnahme von so genannten „Legal Highs“, die unter anderem auch aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis über das Internet im gesamten Bundesgebiet vertrieben worden sind.
Was sind „Legal Highs“?
„Legal Highs“ sind psychoaktive Substanzen, die häufig als Lufterfrischer, Reinigungsmittel oder Badesalze über das Internet verbreitet werden.
Das sind in der Regel Rauschmittel, die häufig das Betäubungsmittelgesetz umgehen, weil die Inhaltsstoffe nicht konkret dagegen verstoßen. Dennoch können sie eine hohe berauschende Wirkung haben. Wegen fehlender Kontrolle ist die Gefahr der Verunreinigung der chemischen Substanzen besonders groß.
Wie gefährlich die Modedrogen sind, lässt sich schwer ermitteln, weil es in der Fülle verschiedener Substanzen keine zuverlässigen Studien dazu gibt.
Warum werden die Modedrogen nicht verboten?
Die Zusammensetzung der Substanzen ändert sich ständig. Deshalb kommt die Rechtsprechung nicht hinterher, die Drogen zu verbieten. Vor einem Verbot müsste jede einzelne Zusammensetzung geprüft werden.
Das würde so lange dauern, dass in der Zwischenzeit auf dem Markt bereits wieder andere Substanzen gehandelt werden.