- Prozess gegen Marcel Heße
- Stieftochter von Marcel Heßes leiblichem Vater als Zeugin vorgeladen
- Sie schildert die gemeinsame Kindheit mit dem Doppelmörder aus Herne
Bochum.
Laura K. (18) ist sichtlich unwohl, als sie vor dem Bochumer Landgericht über Marcel Heße aussagen soll.
Die Stieftochter von Heßes leiblichem Vater erzählt, wie sie vor knapp zehn Jahren mit dem Doppelmörder in einem Zimmer lebte. „Ich habe Marcel als eigenen Bruder gesehen“, beschreibt die 18-jährige Schülerin mit klarer Stimme.
Heße soll Mitschüler Füller in den Arm gerammt haben
Nach eigenen Angaben lebte K. eineinhalb Jahre zusammen mit Heße in einem Zimmer. Zu der Zeit wohnte Heße bei seinem leiblichen Vater in Gelsenkirchen. „Abends erzählte er mir häufig Zombiegeschichten“, erzählt sie. „Er fand die Gruselgeschichten lustig, ich sie irgendwann gruselig.“
K. berichtet, dass Heße häufig Streitigkeiten in der Schule gehabt hätte. Er soll sogar einem Schüler bei einer Auseinandersetzung einen Füller in den Arm gerammt haben. Diesen Vorfall habe K. allerdings nur von ihrer Mutter erzählt bekommen.
Nach solchen Gewaltausbrüchen sei K.s Mutter häufig für ein Elterngespräch zur Schule gefahren. Heßes leibliche Mutter Michaela L. sei nicht die erste Ansprechpartnerin gewesen. Auch öffnete er sich gegenüber K.s Mutter, vertraute sich ihr an.
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Zeugin beschreibt Heße als liebvollen Menschen
„Hat er mit Tieren experimentiert, zum Beispiel Fliegen die Flügel ausgerissen?“, möchte Richter Stefan Culemann wissen.
K. kann diesen Eindruck nicht bestätigen: „Er hat oft mit unserem Kater Schröder gekuschelt. Aber Gewaltfantasien gegenüber Tieren sind mir nicht bekannt.“ Aggressiv habe sie ihn nie erlebt. „Zu Hause war er immer ein ruhiger Junge.“
Hier blitzt das Wesen eines liebevollen Marcel Heßes auf – nicht das eines Doppelmörders.
Urteil verschiebt sich um Monate
Das Urteil im Prozess gegen Marcel Heße verschiebt sich um mehrere Monate. Das gab das Bochumer Landgericht am Donnerstag bekannt.
Nun soll das Urteil erst im Januar 2018 fallen.