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Frau (25) erstickt und dann im Dortmund-Ems-Kanal versenkt: Tötete dieser Mann (44) seine Ehefrau?

Frau (25) erstickt und dann im Dortmund-Ems-Kanal versenkt: Tötete dieser Mann (44) seine Ehefrau?

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Orhan D. wird in den Gerichtssaal geführt. Foto: Dominik Göttker

Bochum. 

Zum nunmehr zweiten Mal muss sich Orhan D. (44) die Anklage anhören. Zum zweiten Mal wird verlesen, wie er, der Vater einer kleinen Tochter, seine Frau umgebracht haben soll.

Ermordet, so wirft es ihm die Staatsanwaltschaft Bochum vor. Orhan D. soll seine Frau im Juni 2015 erst in der gemeinsamen Wohnung in Oer-Erkenschwick erstickt, dann wenige Tage später im Dortmund-Ems-Kanal bei Waltrop versenkt haben.

Anfang Oktober 2016 war D. in erster Instanz vor dem Bochumer Landgericht freigesprochen worden. Das Gericht hatte es nicht als erwiesen angesehen, dass er seine Frau getötet habe.

Dieser Darstellung widersprach der Bundesgerichtshof. Die Richter hatten Lücken in der Beweisführung aufgedeckt. Nun muss der Fall neu verhandelt werden.

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Am Donnerstag begann die zweite Verhandlung. Jedoch blieb es einzig bei der Anklageverlesung.

D. soll in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni seine Frau auf der Wohnzimmercouch erstickt haben. So soll der nunmehr 44-Jährige seine Partnerin auf den Bauch gerollt haben. Dann habe er sich auf ihren Rücken gesetzt und ihren Kopf so lange in ein Kissen gedrückt, bis sie nicht mehr atmete.

Zum Kanal gebracht und versenkt

In den Tagen darauf soll D. die Leiche zusammen mit seinem Bruder in einem VW Caddy zum Dortmund-Ems-Kanal gebracht und dort versenkt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. So sei sein Motiv, dass er mit seiner Geliebten zusammen sein möchte. Die Ehe, die von den jeweiligen Familienoberhäuptern in der Türkei geschlossen wurde, habe er nicht mehr weiterführen wollen.

Tat sollte getarnt werden

Er hätte sich jedoch nicht trennen können, da die Familie gleichzeitig sein Arbeitgeber war. Deshalb wollte er den Tod seiner Frau entweder als Selbstmord, Unfall oder Tat einer dritten Person tarnen.

Orhan D. wollte sich am Donnerstag nicht vor Gericht äußern, ließ sein Anwalt Siegmund Benecken verlauten. Am 11. April wird die Verhandlung fortgesetzt.