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Berlinerin behauptet: Ich war die Geliebte von Helmut Kohl

Berlinerin behauptet: Ich war die Geliebte von Helmut Kohl

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kohl~68290474-eb90-483f-a0fa-33eefc13375c.jpg Foto: Bunte
Beatrice Herbold (57) berichtet in der „Bunte“, sie habe ein Verhältnis mit Helmut Kohl gehabt. Sie sagt: „Er mochte meine freche Art.“

Berlin. 

Sie sollen sich in der Sauna kennengelernt haben. Im Hotel „St. Georg“ in Bad Hofgastein. Helmut Kohl und Beatrice Herbold, Mädchenname Egeráry. Gemeinsam mit seinem Fahrer Ecki Seeber soll der damalige Bundeskanzler an Ostern 1990 auf der Sauna-Holzbank gesessen und die 31-jährige Herbold nach ihrem Eintreten schlicht auf den Platz neben sich gebeten haben. Er „forderte zum Zusammenrücken auf“, sagt Beatrice Herbold. „Total unkompliziert.“

Dabei blieb es nicht. Fünf Jahre sei es zu regelmäßigen Wiedersehen im „St. Georg“ gekommen. Im Frühjahr 1995 dann sei sie ohne ihren Ehemann nach Bad Hofgastein gefahren.

„Wir waren seelenverwandt“

20 Jahre hat Beatrice Egerváry-Herbold mit diesem Geständnis an die Öffentlichkeit gewartet. In der „Bunte“, die an diesem Donnerstag erscheint, erzählt die Berliner Immobilienmaklerin jetzt: „Ich war die Geliebte von Helmut Kohl. Wir waren seelenverwandt, wir haben uns sehr geliebt.“ Bis 1999 sei sie die heimliche Freundin des Kanzlers der Einheit gewesen. 1996 bis 1998 hätten die beiden die intensivste Zeit ihrer Beziehung erlebt.

Nach dem Urlaub 1995 in Bad Hofgastein habe Kohl sie in ihrer Agentur in Königstein besucht, heißt es. Herbold war erstmals ohne ihren Mann nach Österreich gereist und betrieb zu dieser Zeit eine Modelagentur im Taunus namens „Frankfurt One!“.

Ein Kristallapfel als Geschenk

Kohl sei direkt von einem Gipfeltreffen mit dem damaligen französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac in Straßburg gekommen. Er habe ihr den Lalique-Kristallapfel mitgebracht, den Chirac ihm geschenkt hatte. Danach habe er fast täglich angerufen, sie alle acht Tage bis drei Wochen besucht. „Er mochte meine vorlaute, freche Art“, sagt die heute 57-Jährige.

Noch immer erinnere die Gravur auf dem Boden des Kristallapfels, Ort und Datum des Treffens der beiden Staatsmänner, an ihre vier Jahre mit dem zu dieser Zeit mächtigsten Mann der Bundesrepublik.

„Ich hatte mich damals von meinem Mann getrennt“, sagt Beatrice Herbold der „Bunte“, „es war eine schwierige Zeit für mich und Kohl hat mich aufgefangen“, so Herbold. „Er war sehr empathisch und einfühlsam. Ich habe ihn bewundert.“ Sie habe „jederzeit“ im Kanzleramt anrufen dürfen. Sie habe zu den wenigen gehört, die Kohls Sekretärin Juliane Weberdirekt durchgestellt habe.

Fotos zeigen die beiden beim Wandern

Ein Beweisbild der Preziose, die Kohl Herbold bei seinem ersten Besuch mitgebracht hat, findet sich nicht in der Zeitschrift. Ebenso Fotos von den anderen Geschenken, die Herbold von ihm bekommen haben möchte: ein Armband, sechs Holzikonen. Kohls Fahrer Ecki Seeber wollte der „Bunte“ „keinen Kommentar“ geben. Personen aus dem ehemaligen Umfeld Kohls hätten die Angaben Herbolds jedoch bestätigt und eine zuverlässige Quelle soll von rund 100 Besuchen Kohls bei seiner Geliebten in der damaligen Wohnung in Wiesbaden gesprochen haben, heißt es in dem Magazin. Aus Bad Hofgastein gibt es Fotos, die das heimliche Paar beim Wandern zeigen. Und Beatrice Herbold versichert gegenüber „Bunte“ an Eides statt, die Wahrheit zu sagen.

Einmal sei das Verhältnis fast durch ihren Hund „Tessy“ aufgeflogen. Der Parson Jack Russell habe Kohl bei einem Treffen in Bad Hofgastein in der Öffentlichkeit schwanzwedelnd begrüßt. Daraufhin hätten sich Umstehende gewundert, warum das Tier mit dem damaligen Bundeskanzler so vertraut war.

Jetzt will die Ex-Geliebte ein Buch schreiben

Ob sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Kohls damaliger Ehefrau Hannelore hatte, verrät Herbold in dem Interview nicht. Ende 1998 seien seine Besuche seltener geworden, 2000 habe sie ihn das letzte Mal getroffen.

Sie kenne die Brisanz ihrer Enthüllungen, heißt es. Den Wert ihrer Geschichte kennt die 57-Jährige, die heute mit zwei Hunden in einer Wohnung im Westen Berlins lebt, auch. Sie will ein Buch über ihre Zeit mit Helmut Kohl schreiben. Treffen möchte sie den ehemaligen Kanzler auch. Das „wünsche ich mir sehr. Ich denke, auch er hat unsere gemeinsame Zeit in toller Erinnerung“, sagt Beatrice Herbold.

Von Helmut Kohl gab es am Mittwoch keine Reaktion. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärten die Anwälte Helmut Kohls: „Auf solche Vorgänge reagieren wir nicht.“ Auch Beatrice Herbold wehrte am Mittwoch am Telefon ab: Sie habe alles gesagt, was es zu sagen gebe.