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Ex-Davis-Cup-Teamchef Irmler: „Die Spieler sind empfänglich“

Ex-Davis-Cup-Teamchef Irmler: „Die Spieler sind empfänglich“

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Rochusclub, Tennis. Foto: Sergej Lepke/FUNKE Foto Services

Düsseldorf. 

Detlev Irmler (74), deutscher Davis-Cup-Teamchef in den 70er-Jahren und aktuell Bundesliga-Teamchef beim Rochusclub Düsseldorf, hält die jetzt bekannt gewordenen Manipulationsvorwürfe gegen Tennisprofis für nachvollziehbar – aber nicht bei Stars.

Herr Irmler, halten Sie eine Spielmanipulation eines Weltranglistenersten für möglich?

Detlev Irmler: Klares Nein, auch wenn es im Tennis überraschende Resultate gibt, die eine gewisse Vermutung nahe legen. Bei den Großen der Szene sehe ich die Manipulationsgefahr nicht. Eher bei den Kleinen, die über Siege nicht genügend Geld einnehmen.

Wo liegt eine monetäre Trennlinie in der ATP-Weltrangliste?

Irmler: Ab Position 50 und schlechter ist zu wenig Geld im Umlauf, um sich dauerhaft nach dem Tennis eine gesicherte private und berufliche Zukunft aufzubauen. Reisekosten und Honorare für Trainer fressen die Prämien auf, wenn man auf Turnieren zu oft verliert. Da sind die Spieler empfänglich für Manipulationen. Ganz oben hat das niemand nötig.

Absichtlich verlieren…

Irmler: …ist allerdings nicht einfach. Ist jemand krank, ist ihm grad die Frau weggelaufen, ist der Spieler wegen einer Niederlagenserie in der psychischen Krise? All das sorgt für Energiemangel. Letztlich wissen nur Spieler und Trainer, ob manipuliert wurde oder nicht.