Düsseldorf.
Wandern die German Open vom Hamburger Rothenbaum nach dem Turnier im nächsten Jahr in den Rochusclub nach Düsseldorf-Grafenberg? Der Vertrag des Deutschen Tennis-Bundes, der die ATP-Lizenz am Turnier auf der Anlage des Club an der Alster besitzt, mit Turnierdirektor Michael Stich und seiner Firma Hamburg Sport- und Entertainment GmbH läuft 2018 aus. Es gibt neben Stich drei Bewerber – darunter auch der ehemalige Turnierdirektor des Düsseldorfer World Team Cups, Dietloff von Arnim.
Der Marketingexperte hat sich ebenso beworben wie Michael Mronz, der das ATP-Turnier bei Iphitos München sowie das CHIO-Reitturnier in Aachen organisiert, und Peter-Michael Reichel, Gastgeber des Nürnberger Damenturniers. Von Arnim hat bis 2012 neunmal verantwortlich die Mannschafts-WM im Tennis geplant und ausgeführt, genauso die Düsseldorf Open 2013 und 2014. An diesem Turnier hielten Ex-Boris-Becker-Manager Ion Tiriac sowie der frühere Weltranglistensechste Rainer Schüttler die Lizenz.
„Es gibt Interesse meinerseits am Rothenbaum-Turnier, es sind aber noch eine Menge Baustellen zu klären“, sagt von Arnim im Gespräch mit dieser Zeitung. Gleichwohl hat von Arnim den Rochusclub als mögliche alternative Austragungsstätte als vortreffliches Faustpfand.
Die entscheidenden Baustellen: Das Stadiondach beim Ausrichter Club an der Alster ist marode und muss für mindestens eine Million Euro saniert werden. Darüber hinaus will die ATP-Führungsriege im Rahmen der US Open im September in New York klären, ob die Lizenzen für Turniere der 500er-Kategorie, also auch jene von Hamburg, an allen 13 Standorten verlängert werden.
Dazu will der Deutsche Tennis-Bund als Lizenzinhaber künftig mehr Lizenzgebühr von der Turnierleitung kassieren, vermutlich im mittleren sechsstelligen Bereich. Das würde einen Titelsponsor für das Turnier, den es in diesem Jahr nicht gab, unabdingbar machen. Einen großen Gönner zu finden, ohne Bilder im frei empfangbaren Fernsehen ausstrahlen zu können, ist schwierig. Düsseldorfs Tennisorganisator von Arnim weiß das. Trotz Eurosport sprang 2014 im Rochus-club kein Unternehmen mehr an.
Kein Handgeld für die Stars
Im Juli 2018 wird Michael Stich in Hamburg die German Open organisieren. Vielleicht mit einem besseren Feld als zuletzt. Zwar spielte die deutsche Legende Tommy Haas bei seiner Abschiedstour noch mal in der Hansestadt. Doch aus den Top 20 der Welt kam niemand. Was auch daran liegt, dass Stich auf das übliche Handgeld für Stars verzichtet.