Remontada. Ein wunderbar klingendes Wort. Elegant, mit vielen Vokalen, so weich im Abgang mit einem melodischen -da!
Remontada ist Spanisch und bedeutet in unserem Zusammenhang: Aufholjagd. Die harte deutsche Übersetzung nimmt dem Wort allen Zauber.
Und das ist auch gut so. Denn wenn Real Madrid heute Abend eben jene „Remontada“ startet, dann muss auch das letzte Wolfsburger Glücksgefühl über das sensationelle 2:0 aus dem Hinspiel entschwunden sein. Dann müssen sie alles, wirklich restlos alles dafür tun, um die Sache zu einem für sie guten Ende zu bringen.
Und die Chancen stehen gut. Richtig gut. Die Norddeutschen haben souverän das übliche Gerede von „Ehre“, „Tod“ und „Krieg“ ignoriert. Und wie werden sie erst feixen, wenn sie heute Abend – allem Mythos-Gerede rund ums Bernabeu-Stadion zum Trotze – die Galaktischen aus ihrer Umlaufbahn gekickt haben?!
Nun gewinnt Statistik kein Fußballspiel. Aber: In 12 von 15 Fällen reichte ein 2:0 zum Weiterkommen in der Champions League. Gegen einen Wolfsburger Erfolg spricht, dass es Real zweimal in europäischen Wettbewerben schaffte, ein 0:2 zu drehen. Das aber ist so lange her, dass es nicht zur Beweisführung taugt. 16 Aufholversuche gingen schief, in der Champions League gelang kein einziger.
So wird es auch heute Abend sein! Dann hat es sich mit „Remontada“.
Schönes Wort hin oder her.