Die Russin Natalya Kaspersky war Chefin beim weltbekannten Antiviren-Spezialisten Kaspersky Lab. Nun steigt die Unternehmerin beim Sicherheitssoftware-Hersteller G Data ein. Kaspersky erwirbt 16,8 Prozent am Bochumer Unternehmen.
Bochum.
Der Bochumer Sicherheitssoftware-Hersteller G Data hat eine prominente Fürsprecherin für das Unternehmen gewinnen können: Natalya Kaspersky, Mitbegründerin des weltbekannten Kaspersky Lab, wird 16,8 Prozent der G-Data-Anteile erwerben. Kaspersky werde auch einen Aufsichtsratsposten bekleiden, teilte G Data am Montag mit. Die Unternehmensanteile waren bislang in der Hand einer Berliner Venture-Kapital-Gesellschaft.
Natalya Kaspersky hatte 1997 gemeinsam mit ihrem Mann Eugene Kaspersky das russische Unternehmen Kaspersky Lab aufgebaut und es zu einem der führenden Antiviren-Spezialisten ausgebaut. Kaspersky machte sich vor allem einen Namen mit der Entwicklung einer Software, die Viren schon erkennen kann, bevor sie überhaupt als solche identifiziert sind. Diese sogenannte heuristische Analyse von Daten ließ sich das Unternehmen patentieren.
Langjährige Geschäftsbeziehungen
Kaspersky Lab erlangte einen größeren Bekanntheitsgrad, als das Unternehmen herausfand, dass die beiden Computerviren Stuxnet und Flame vom selben Verursacher stammten. Die beiden Programme befielen vor allem Computer im Nahen Osten, vor allem System im Iran waren von den Attacken betroffen.
Natalya Kaspersky übernahm 2007 die Leitung der 2003 gegründeten Firma Infowatch, die Sicherheitslösungen für Firmenkunden anbietet. Vorher war Kaspersky als CEO und als Verwaltungsratschefin von Kaspersky Lab tätig, stieg aber Anfang des Jahres aus dem Unternehmen aus. Laut G Data gibt es bereits seit Ende der 90er-Jahre Geschäftsbeziehungen zwischen G Data und Natalya Kaspersky.