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Borussia Dortmund will angeschlagenen Klub unterstützen – BVB-Fans gehen auf die Barrikaden

Borussia Dortmund will angeschlagenen Klub unterstützen – BVB-Fans gehen auf die Barrikaden

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Fans von Borussia Dortmund gehen wegen eines Testspiels auf die Barrikaden. Foto: imago images / Thomas Bielefeld

Dortmund. 

Borussia Dortmund will einen finanziell angeschlagenen Verein unterstützen und bietet sich als Testspielgegner an.

Eigentlich eine schöne Idee, aber der Klub, um den es geht, heißt Energie Cottbus. Bei Fans von Borussia Dortmund stößt dieses Duell auf Unverständnis, fällt Cottbus doch immer wieder durch rechtsradikale Hooligans auf.

Borussia Dortmund testet gegen Energie Cottbus

Ein hässliches Beispiel: Den Aufstieg in die dritte Liga vor rund einem Jahr feierten einige Anhänger mit Klu-Klux-Clan-Kapuzen. Bei Twitter kursierten Bilder von „Fans“, die Pyrotechnik zündeten, die Kopfbedeckung trugen und ein Banner zeigten, auf dem „Aufstieg des Bösen“ geschrieben stand.

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Wenige Monate später, beim DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg, stellte ein Fan neonazistisches Gedankengut zur Schau. Ein Foto, das bei Social Media kursierte, zeigte einen Cottbus-Anhänger in einem Energie-Trikot. Unter der Rückennummer „66″ (womöglich bezogen auf 1966, das Gründungsjahr des FCE) stand – statt eines Spielernamens – „Siegheilson“.

Verkappt als skandinavischer Name feierte der rechtsradikale Fan auf diese Weise den Hitlergruß. Die Polizei Brandenburg nahm nach der Partie die Ermittlungen auf. Mehr dazu hier>>>

Cottbus schließt Presse von Mitgliederversammlung aus

Erst vor anderthalb Wochen berichtete „rbb24“, von der Mitgliederversammlung von Energie Cottbus ausgeschlossen worden zu sein.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk von Berlin und Brandenburg erklärte: „Die Mitgliederversammlung von Energie Cottbus läuft – aber ohne Beisein des rbb. Nach gut einer halben Stunde wurden die Reporter durch ein Votum der gut 500 anwesenden Mitglieder ausgeschlossen und mussten das Gelände verlassen.“

Auch die Lausitzer Rundschau verließ die Veranstaltung daraufhin – freiwillig. „Aus Solidarität mit den Kollegen vom RBB haben jedoch auch wir auf eine weitere Teilnahme an der Mitgliederversammlung verzichtet“ hieß es von der Tageszeitung im Anschluss.

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Borussia Dortmund: Fans gehen auf die Barrikaden

Dass Borussia Dortmund Energie Cottbus nun unterstützt, geht vielen BVB-Fans zu weit. Bei Twitter gehen Anhänger auf die Barrikaden.

Eine Auswahl an Kommentaren:

  • „Wenn das Freundschaftsspiel gegen Cottbus unter dem Motto #NazisrausausdenStadien stehen würde, könnte ich es ja nachvollziehen. Man muss auch mal dahin gehen wo es wehtut. Aber der Verein dort tut viel zu wenig gegen ihr Problem. Weiß nicht, was der BVB dort will.“
  • „Lieber BVB, man kann doch nicht ernsthaft ein Testspiel gegen Energie Cottbus vereinbaren. Wir reden hier von einem Verein dessen Kurve fest in rechter Hand ist. Also nicht von Menschen mit einem diffusen rechtem Weltbild, sondern knallharten Nationalsozialisten.“

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  • „Sorry, Borussia Dortmund. Freundschaftsspiel gegen Cottbus geht gar nicht. So wegen Nazis, Presse aussperren und so…“
  • „Ein Testspiel in Cottbus? Ist das euer Ernst, BVB?“
  • Energie Cottbus finanziell angeschlagen

    Dem Freundschaftsspiel vorausgegangen war der Ticketverkauf des finanziell angeschlagenenen Drittliga-Absteigers für ein imaginäres Spiel. In einer Pressemitteilung von Energie Cottbus hieß es: „Trotz der weitreichend zugesicherten Unterstützung unserer langjährigen und treuen Sponsoren ist die finanzielle Situation des FC Energie äußerst schwierig.“

    Für 19,66 Euro – angelehnt an das Gründungsjahr – waren die Tickets zu haben. Daraufhin erklärte sich der BVB bereit, ein Testspiel zu absolvieren, dessen Erlös komplett an die Brandenburger gehen soll. Das Spiel ist für September angesetzt, wenn die Bundesliga in die erste Länderspielpause (4. bis 10. September) geht. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

    Auf der Homepage von Energie Cottbus hieß es: „Die Verantwortlichen des BVB hatten zunächst von der FCE-Aktion des fiktiven Heimspiels gegen die ‚fußballerische Bedeutungslosigkeit‘ gehört und sich anschließend beim FC Energie gemeldet, um unserem Club tatkräftig ‚unter die Arme zu greifen‘.“