Borussia Dortmund gilt als einer der Top-Adressen der Welt, wenn es darum geht junge Talente zu absoluten Stars zu machen. Das hat der Verein in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen. Jadon Sancho, Ousmane Dembélé aber auch Robert Lewandowski sind einige wenige Beispiele dafür.
Dass der Weg aber auch genauso gut umgekehrt verlaufen kann, beschreibt jetzt ein ehemaliger Youngster von Borussia Dortmund. Ihm blieb der Sprung zu den Profis verwehrt – jetzt rechnet er knallhart mit seiner BVB-Zeit ab.
Borussia Dortmund: In der zweiten Mannschaft kämpft jeder für sich
Auf der Suche nach den kommenden Weltstars ziehen sich die Profivereine frühzeitig immer mehr Talente an Land. Der Glaube, dass einige von ihnen den Durchbruch schaffen, ist zweifelsohne da, am Ende schaffen es aber doch nur die wenigsten.
Wer es nicht schafft, gerät schnell in Vergessenheit und wird fallen gelassen. Das musste auch Mustafa Amini in seiner Zeit bei Borussia Dortmund feststellen. Der Australier mit der markanten roten Mähne kam 2012 zum BVB, galt als einer dieser Talente. Doch am Ende versauerte er in der zweiten Mannschaft und wechselte anschließend nach Dänemark.
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Mustafa Amini beim BVB:
- Kam 2012 aus Australien
- Spielte drei Jahre in der zweiten Mannschaft
- 57 Einsäte
- 3 Tore, 5 Vorlagen
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Über seine Zeit in Deutschland findet er nun vor allem kritische Worte. „Es gab viele junge Spieler, die ebenfalls um den Sprung in die erste Mannschaft kämpften“, erzählt er im Interview mit „Spox und Goal“. „Es war skrupellos und schien eher so, als sei jeder für sich selbst da. Ich glaube, das ist der Grund, weshalb die zweite Mannschaft nie erfolgreich gewesen ist“, findet Amini deutliche Worte.
Trainiert wurde Amini damals vom heutigen Schalke-Trainer David Wagner. In drei Jahren kam er auf 57 Einsätze in der Regionalliga. „Jeder Einzelne kämpft darum, in der Bundesliga zu spielen. Wenn man Stürmer ist, hofft man, dass dein Rivale auf dieser Position nicht trifft. Es herrschte ein starker Wettbewerbsgedanke, weil sich jeder in den Blickpunkt der Profis spielen wollte“, kritisiert der heute 27-Jährige die damalige Stimmung.
Wagner verhängte harte Strafeinheiten
Über seinen ehemaligen Trainer bei Borussia Dortmund erzählt Amini in dem Interview ebenfalls die ein oder andere Geschichte. So habe ihm Wagner nach einem seiner ersten Spiele mitgeteilt, dass vor dem Australier ein ganz schwieriger Weg liegen würde. Amini hatte damals gegen Preußen Münster eine Niederlage in der Schlussphase verschuldet.
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Auch habe Wagner nach einem verlorenen Testspiel gegen eine unterklassige Mannschaft am nächsten Morgen um vier Uhr ein Straftraining verhängt, bei dem die Spieler Bergläufe absolvieren mussten.
Mittlerweile spielt Amini in Dänemark. Sein Ziel ist es nach wie vor irgendwann in der Bundesliga zu spielen. Dort würde der Australier dann auf ehemalige Teamkollegen aus der zweiten Mannschaft spielen, die den Sprung zu den Profis schafften: Jonas Hofmann (heute Gladbach) und Kerem Demirbay (heute Leverkusen). (mh)