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Angriff mit einer Armbrust kann tödlich enden – Brügger Schütze im Interview

Angriff mit einer Armbrust kann tödlich enden – Interview

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Dorfabend der Brügger Schützen Foto: Jakob Salzmann
Der Angriff mit einer Armbrust auf einen Polizisten in Lüdenscheid hat für Diskussionen gesorgt. Michael Kipar, Schießwart vom Brügger Schützenverein, kennt sich mit diesen Waffen aus. Im Interview erklärt er: So gefährlich ist eine Armbrust wirklich!

Lüdenscheid. 

Wie gefährlich war der Armbrust-Angriff des 16-Jährigen auf den Polizeibeamten wirklich? Dazu im Gespräch mit der WAZ Mediengruppe: Michael Kipar, Leiter Schieß- und Bogensport im Brügger Schützenverein 1928.

Herr Kipar, was meinen Sie: Hätte der 16-Jährige aus der Moltkestraße den beschossenen Polizisten mit seiner Armbrust ernsthaft verletzen können?

Michael Kipar: Ich weiß nicht, was er für eine Armbrust er benutzt hat. Eine mit kleiner oder großer Spitze? Je nach Modell kann der eingesetzte Bolzen eine kleine Stichverletzung verursachen – aber auch zum tödlichen Geschoss werden.

Was denken Sie: War es wirklich ein Einzelgänger? Oder ein junger Schütze mit Vereinserfahrung?

Also, wir hier im Verein kennen den Jungen aus der Moltkestraße überhaupt nicht. Wir vermuten auch, dass der 16-Jährige die Armbrust auf eigene Faust im Internet gekauft haben könnte.

Sind die Gefahren im Umgang mit einer Armbrust auch Thema im Verein?

Bei uns im Verein darf mit der Armbrust nur auf Scheibe geschossen werden, und das auch nur drinnen – nicht draußen auf dem Parcours im Bogenpark. Unsere Jugendlichen schießen manchmal eine Runde mit der Armbrust – aber nur unter Aufsicht. Und sie werden von vornherein darüber aufgeklärt, wie sie sich beim Umgang mit einer Waffe benehmen müssen – egal, ob Luftpistole, Pfeil und Bogen oder Armbrust.

Wie ließen sich Ihrer Ansicht nach solch gefährliche Vorfälle mit Armbrüsten vermeiden?
Ich finde es nicht gut, dass man so eine Waffe einfach im Internet bestellen kann. Das Mindestalter von 18 Jahren wird da nämlich oft gar nicht überprüft. In einem Fachgeschäft hier in der Umgebung hätte der 16-Jährige eine Armbrust selbst garantiert nicht kaufen können. Höchstens vielleicht, wenn sein Vater als Käufer aufgetreten wäre.