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Warum Facebook für die Polizei immer wichtiger wird

Warum Facebook für die Polizei immer wichtiger wird

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Westfalenpost Lokalred. Hagen Kleinrensing Foto: Funke Foto Services
  • Immer mehr Polizeipräsidien nutzen Facebook.
  • Weil aber nicht alle Profile verifiziert sind, gibt es auch gefälschte Seiten
  • Die Pflege des Accounts kostet viel Zeit und Arbeit

Essen. 

Soziale Medien spielen für die Polizei eine immer größere Rolle. 19 der 47 NRW-Polizeipräsidien haben mittlerweile einen Facebook-Account. Nur: Die wenigsten Accounts verfügen über einen blauen Verifizierungshaken, wie sie zum Beispiel Bundesbehörden, viele Medien oder Personen des öffentlichen Lebens haben.

Die Echtheit des Accounts können andere Nutzer also nicht sofort erkennen – und jeder kann theoretisch einen Account anlegen und sich als Polizei ausgeben. Das passiert auch immer wieder, wie Ulrich Biermann von der Polizei Hamm weiß: „Es gab da einen Parallelaccount, der sich Polizei Hamm nannte. Der hat immer unsere Meldungen gepostet, bis ich ihn bei Facebook gemeldet habe.“ Danach sei die Seite dann verschwunden.

„Das war ein langer Kampf mit Facebook“

Hamm hat inzwischen einen Verifizierungshaken. „Dieses Häkchen war schwierig zu bekommen. Das war ein langer Kampf mit Facebook.“

Auch in Dortmund gab es den Fall, dass eine Facebook-Seite mit dem Namen „Polizei Dortmund NRW“ erstellt wurde. „Wir haben die aber löschen lassen“, so ein Sprecher. Als zusätzliches Fahndungsinstrument seien soziale Medien überaus hilfreich. Bei der Fahndung nach einem Vergewaltiger etwa habe eine Facebook-Nutzerin neulich die Einsatzkräfte direkt zur gesuchten Person geführt. „Sie hatte die Person auf der Straße erkannt und dann richtigerweise den Notruf gewählt.“ Auch bei einer Vermisstenfahndung bekam die Polizei den entscheidenden Hinweis via Facebook und fand so die vermissten Person. Wenngleich die Polizei Vermisstenmeldungen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht direkt mit Bildern posten darf: Denn die Dateien landen auf den Facebook-Servern.

Account-Pflege kostet viel Arbeit

Die Pflege des Accounts kostet viel Zeit und Arbeit. Bei der Begleitung von Großeinsätzen werden in Dortmund etwa bis zu zwei Mitarbeiter für die Account-Pflege eingesetzt. Die Behörden müssen dabei die Nutzererwartungen erfüllen, was Reaktionszeiten betrifft, und auch eine Aktualität der Inhalte gewährleisten – das erwartet das NRW-Innenministerium, das den Präsidien die Nutzung von Facebook und Co. freistellt. Zusätzliches Personal oder ein Extra-Budget gibt es laut Erlass aber nicht.

Genau aus diesem Grund verzichten manche Präsidien vollständig auf Facebook und Co. „Der Erlass des Innenministeriums besagt, dass es kein zusätzliches Personal oder Budget dafür gibt. Wir haben dann abgewogen und uns nach derzeitigem Stand der Dinge entschlossen, keinen Facebook-Auftritt zu haben“, sagt zum Beispiel Daniela Krasch von der Polizei Duisburg. Meldungen würden aber über die üblichen Kanäle, also etwa über Onlineportale, dennoch in den sozialen Medien auftauchen.

Einen vermeintlichen Facebook-Auftritt hat Duisburg allerdings: Unter den Accountnamen „Polizeiberichte Duisburg“ und „Polizeimeldungen Duisburg“, die jeweils mit NRW-Wappen geschmückt sind, aber nichts mit dem Präsidium in Duisburg zu tun haben, laufen Polizeimeldungen ein.

Die Namen der echten Polizei-Accounts beginnen mit „Polizei NRW“, gefolgt vom jeweiligen Ortsnamen.