Als Mittel in der Not fahndet die Polizei Münster jetzt mit Bildern nach einer mutmaßlichen Brandstifterin. Ein Foto reichte nicht, es sind sechs.
Münster.
Die Polizei Münster hat jetzt die wohl seit Langem kuriosesten Fahndungsfotos veröffentlicht. Darauf zu sehen ist eine junge Frau, von der die Polizei nichts weiß – außer, dass sie im April in Münster festgenommen worden war. Ihr werden Brandstiftungen zu Last gelegt. Doch sie verweigerte damals jede Auskunft.
„Die Frau hat bei der erkennungsdienstlichen Behandlung nicht kooperiert“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Bei der Staatsanwaltschaft sei es damals als unverhältnismäßig bewertet worden, die Frau deshalb in Gewahrsam zu nehmen: „Wir leben ja in einem Rechtsstaat“. Dennoch: Der Fall müsse nun zu Ende ermittelt werden und dazu brauche es die Identität der Beschuldigten.
Grimassen geschnitten auf den Polizeifotos
ÖffentlichkeitsfahndungAus diesem Grund hat die Polizei am Mittwoch eine Bilder-Reihe veröffentlicht, wie bei einer solchen Öffentlichkeitsfahndung notwendig, mit richterlicher Erlaubnis: Auf sechs Fotos sieht man eine junge Frau mit dunkelblonden, schulterlangen Haaren – auf der linken Kopfseite auffallend kurz geschoren – , wie sie gegenüber der Polizeikamera Grimassen schneidet und beim Fototermin Faxen macht.
Der bis dato Unbekannten und zwei anderen Frauen, 19 und 31 Jahre alt und aus Münster, und einem 20-jährigen Mann aus Wasserburg am Inn werden Brandstiftungen und Sachbeschädigungen vorgehalten. Sie sollen am Abend des 9. April dieses Jahres im Hafenviertel in Münster nach der dortigen „Nachttanzdemo“, einer Aktion der linksautonomen Szene, mehrere dort abgestellte Autos angezündet haben. Ein Mercedes brannte komplett aus. Zudem soll das Quartett Fenster an Häusern eingeworfen haben. Die Polizei fand bei ihnen Sturmhauben, Handschuhe, Kopflampen und Feuerzeuge.
Die Polizei Münster hofft jetzt auf Hinweise zur Identität der jungen Frau. Wer Angaben machen kann, möge sich melden unter der Telefonnummer 0251/275-0. (dae)