Hünxe.
Ihr Leben lang hat sie das Erbe ihres berühmten Vaters Otto Pankok bewahrt und den Geist von Toleranz, Verantwortung und Empathie weitergetragen. Jetzt ist die Malerin Eva Pankok im Alter von 90 Jahren in Wesel gestorben.
Für die Tochter des expressionistischen Künstlers Otto Pankok, der unter den Nationalsozialisten Berufsverbot hatte, und der Journalistin, Verlegerin und Frauenrechtlerin Hulda Pankok war das Leben und Engagement ihrer Eltern Vorbild und Antrieb. Im Familienwohnsitz Haus Esselt, einer ehemaligen Wasserburg in Hünxe-Drevenack, und dem direkt benachbarten Otto-Pankok-Museum pflegte sie deren Nachlass. Eva Pankok bewahrte die Verbindungen ihrer Eltern zu Menschen jeglicher Nationalität und Herkunft. Unter anderem pflegte sie Kontakte zu vielen Sinti, denen Otto Pankok einen großen Teil seiner Arbeiten gewidmet hat.
Die Otto-Pankok-Stiftung würdigt Eva Pankok als unersetzlichen Verlust. „Ihr unerschütterlicher Humanismus, ihre Menschenliebe und engagierte Vermittlung von Werk und Gesinnung ihrer Eltern werden Leitbild für die Fortführung der Arbeit der Stiftung sein“, heißt es. Vor gut einem Jahr erfuhr Eva Pankok eine besondere Ehrung ihrer Eltern. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem verlieh ihnen den Titel „Gerechte unter den Völkern“. Sie hatten während der Nazizeit die jüdische Schauspielerin Brunhilde Barz und ihren Ehemann, den Maler Mathias Barz, versteckt. Eva hatte ihnen ihr Jugendzimmer überlassen.
In Eva Pankoks Leben und Werken spielte die Liebe zur Natur und zur Kreatur eine wichtige Rolle, Mensch wie Tier wurden von Vater und Tochter stets geachtet. Anders als Otto Pankok, der in seinem Werk die Farbigkeit bewusst mied, schuf Eva Pankok Bilder, in denen Licht und Sonne dominierten. So entstanden Arbeiten in Drevenack genauso wie in Südfrankreich.