Wir Zeitungsleute machen uns ja ständig Gedanken, wie wir auch junge Menschen für die NRZ interessieren können. Früher gehörte es ja automatisch zum Erwachsenwerden, dass man irgendwann anfing, in der Zeitung mehr zu lesen als den Comic und die Schalke-Reportage. Heute surfen ja viele Kids im Internet herum. Da muss man sich als Zeitung mächtig anstrengen, um mitzuhalten…
Da ist es hilfreich, wenn uns der „Langenscheidt“-Verlag jedes Jahr wieder die neueste Ausgabe seines Wörterbuches „100 Prozent Jugendsprache“ zuschickt. Anhand dieses Standardwerkes können wir dann an unserem Wortschatz feilen, um die junge Zielgruppe angemessen anzusprechen. Dass ein „Selfie“ ein Selbstporträt ist, das man mit dem Handy aufnimmt, hat sich bis zu uns herumgesprochen. Bei „Fell-Vieh“ denkt unsereins dagegen noch an seine Katze – und liegt so ganz daneben nicht. Es schreibt sich „Felfie“ – und meint dann ein Selfie mit Tieren.
Die Herkunft des Jugendwortes „obamern“ kann man sich noch ableiten, wenn man weiß, dass es „abhören“ bedeuten soll. Aber warum nur sagt der junge Mensch, wenn er sich über den Regen ärgert, dass „das Wetter schmoppselt…“?
Wundern wir uns nicht, „chillen wir die base“ und bleiben also recht gelassen. Jede Zeit hat ihre Worte. Ist doch gut so. Ich finde das jedenfalls knorke!