Die Tochter des 2008 verstorbenen österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider hat ihre EU-Spitzenkandidatur für das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) zurückgezogen. Ulrike Haider-Quercia erklärte, sie könne ihre unabhängige politische Linie trotz gegenteiliger Zusagen nicht verfolgen.
Wien.
Die Tochter des 2008 gestorbenen österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider ist aus dem Europawahlkampf ausgestiegen. Sie stehe nicht mehr als Spitzenkandidatin für das europakritische Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) zur Verfügung, teilte Ulrike Haider-Quercia am Dienstagabend mit. Als Grund nannte sie parteiinterne Kritik an ihrer „unabhängigen“ politischen Richtung.
Das BZÖ ist eine Abspaltung der von Jörg Haider gegründeten FPÖ. Bei der Europawahl 2009 hatte die Partei 4,6 Prozent und damit ein Mandat erreicht.
Ulrike Haider-Quercia ist die älteste Tochter des umstrittenen Politikers, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Die Quereinsteigerin in die Politik sollte dem BZÖ, das zuletzt mit 3,5 Prozent der Stimmen den Einzug ins nationale Parlament verpasste, neuen Auftrieb bei der Europawahl im Mai verschaffen. In Umfragen war die Partei zuletzt aber in die Defensive geraten.
Das BZÖ kündigte an, nach dem Rückzug seiner bisherigen Spitzenkandidaten am Donnerstag eine neue Liste zu präsentieren. (dpa/afp)