Die Corona-Lage in Deutschland ist weiterhin äußerst angespannt. Die Zahl der Neuinfektionen ist immer noch enorm hoch, zudem sind die Auswirkungen der neuen Corona-Mutante Omikron noch ungewiss.
Auch Tiere können sich mit Corona anstecken. Sonderbare Fälle in Belgien sorgten nun für ein Rätsel.
Corona-Newsblog: Die aktuelle Lage in Deutschland und weltweit
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Corona-Lage in Deutschland (Stand 6. Dezember):
- 7-Tage-Inzidenz: 441,9
- Neue Covid-19-Fälle: 27.863
- Corona-Todesfälle insgesamt: 103.121
- Corona-Patienten auf Intensivstationen: 4.882
- Anteil der vollständig Geimpften: 69 Prozent
- Anteil der Booster-Geimpften: 16,7 Prozent
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6. Dezember 2021
16.50 Uhr: Mysteriöse Corona-Infektionen in belgischem Zoo geben Rätsel auf – weltweit neue Fälle!
Es ist eine Randgeschichte der Corona-Pandemie, aber ein kleines Rätsel: Weltweit stecken sich Zoo-Tiere mit dem Coronavirus an. Sonderbar ist nun vor allem ein Fall in Antwerpen (Belgien).
Dort wurden zwei Nilpferde, Imani (14) und Hermien (41), positiv auf Corona getestet. Zuvor wurde Schnupfen bei den beiden Tieren festgestellt. Das Rätselhafte: Alle Tierpfleger sind negativ! Es ist völlig unklar, wie sich die Nilspferde infiziert haben könnten. Nun befinden sie sich in Quarantäne.
Auch für Zoo-Tiere kann eine Corona-Infektion lebensbedrohlich werden. So sind im November im US-Bundesstaat Nebraska drei Schneeleoparden verstorben, zwei Sumatra-Tiger waren ebenfalls erkrankt, erholten sich jedoch wieder.
Weitere Fälle von Erkrankungen gab es im US-Bundesstaat Colorado. Dort hatten sich unter anderem elf Löwen und zwei Tiger im Zoo von Denver infiziert. Deshalb fordert die Tierschutzorganisation Peta nun bessere Hygienemaßnahmen. Zum Schutz der Tiere vor der Ansteckung durch Besucher sollten die zoologischen Einrichtungen geschlossen bleiben.
09.20 Uhr: Gastro-Schließungen sollen auch mit Ampel-Infektionschutzgesetz möglich sein
Wegen der angespannten Corona-Lage, wollen die Ampel-Parteien beim Infektionsschutzgesetz doch noch einmal nachbessern. Demnach wollen SPD, Grüne und FDP in besonders von der Pandemie betroffenen Bundesländern auch die Schließung von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen wieder ermöglichen.
Zudem planen sie ab dem 16. März eine Corona-Impfpflicht für das Personal in Einrichtungen für besonders gefährdete Personen. Das geht aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, der kommende Woche im Bundestag beraten werden soll.
5. Dezember 2021
13.28 Uhr: FDP-Politiker rät zu Reisen an Weihnachten ab
Der designierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat wegen der Corona-Lage von Reisen zu Weihnachten abgeraten. „In der aktuellen Situation scheint es sinnvoller, Weihnachten im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen und keine größeren Reisen durchs Land zu planen“, sagte Wissing der „Bild am Sonntag“. Im Kampf gegen die Pandemie seien Kontaktbeschränkungen auch im privaten Bereich wichtig. „Der Winter 2021 wird dramatischer als der Winter 2020“, sagte der FDP-Generalsekretär.
07.53 Uhr: CDU-Politiker schießt scharf gegen Impfverweigerer
Gegner der Corona-Impfungen sind nach Ansicht des CDU-Vorsitzkandidaten Norbert Röttgen eine größere Herausforderung für den Zusammenhalt der Gesellschaft als staatliche Maßnahmen wie die Impfpflicht. „Die Spaltung dadurch, dass man es immer noch einer Minderheit überlässt, eine riesige Infektionswelle auszulösen, die die gesamte Bevölkerung trifft und einschränkt, wiegt deutlich schwerer“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Sonntagsausgaben).
Die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht bezeichnete Röttgen als rechtlich haltbar. „In der Abwägung zwischen der nicht unbeachtlichen Eingriffsschwere und Schadensabwägung für die Gesellschaft ist sie verfassungsrechtlich klar zu rechtfertigen“, sagte er dem RND. „Die Nicht-Impfung hat so viel Krankheit und Tod zur Folge.“
Er selber werde bei der Abstimmung im Bundestag für eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona stimmen, sagte Röttgen. Die Impfquote sei zu niedrig und die gesellschaftliche Akzeptanz für eine Impfpflicht gestiegen. „Das hat auch bei mir zu einem Umdenken geführt.“ Außerdem gebe es „durch die gigantische Zahl der Impfungen weltweit ausreichend Daten, die die Sicherheit der Impfung belegen“.
Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in dieser Woche angekündigt, ein Gesetzgebungsverfahren zur allgemeinen Corona-Impfpflicht „zeitnah“ auf den Weg zu bringen. Dabei solle jeder Abgeordnete „nach seinem Gewissen abstimmen“ können.
4. Dezember 2021
14.43 Uhr: Entsetzen nach Fackel-Aufzug vor Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping
Fackeln, Trommeln, laute Rufe: Ein Aufzug von mutmaßlich rechtsgerichteten Gegnern der Corona-Politik vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ist parteiübergreifend verurteilt worden. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sprach am Samstag von einem „faschistoiden“ Auftritt. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), rechnet angesichts der geplanten Impfpflicht mit einer Radikalisierung solcher Proteste. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die Bevölkerung in ihrem letzten Podcast unterdessen noch einmal zum Impfen auf.
Laut sächsischer Polizei handelte es sich um 30 Menschen, die am Freitagabend „laut rufend mit Trillerpfeifen, Fackeln und Plakaten“ bei einem „unzulässigen Aufzug“ in Grimma angetroffen wurden. Demnach wurden 25 Identitäten aufgenommen. „Alle rechtlichen Schritte sowie in Betracht kommenden Straftatbestände“ gegen die Protestierenden würden geprüft, demnach übernahm das Staatsschutz-Dezernat der Polizeidirektion Leipzig die Ermittlungen.
Bei den Protestierenden dürfte es sich um Anhänger der Querdenken-Bewegung beziehungsweise der rechten Bürgerbewegung Freie Sachsen handeln. In einem im Internet verbreiteten Video ist zu sehen, wie die Menschen lärmend vor Köppings Haus stehen und zu hören, wie sie „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ rufen.
Köpping selbst schrieb bei Instagram, sachliche Kritik an den Corona-Maßnahmen sei „völlig legitim“ und sie sei auch „immer gesprächsbereit“. „Fackel-Proteste vor meinem Haus sind aber widerwärtig und unanständig.“
07.51 Uhr: Neue Erkenntnisse! So gut schützen FFP2-Masken und OP-Masken wirklich vor Infektion
FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie berichten. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent). Voraussetzung sei der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, schreibt das Team um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).
Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent, berechnet das Team. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent zu senken.
Die Forscher berechneten das Infektionsrisiko, indem sie diverse Faktoren wie etwa Partikelgrößen, Physik beim Ausatmen, diverse Maskentypen und Risiko des Einatmens von Coronaviren kombinierten. „Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich zehn- bis hundertmal kleiner“, wird Bodenschatz in einer Mitteilung des Instituts zitiert. Denn die Atemluft, die an den Rändern aus der Maske strömt, werde verdünnt. Die Forscher hätten das Risiko jedoch so konservativ wie möglich berechnen wollen. „Wenn unter diesen Bedingungen sogar das größte theoretische Risiko klein ist, ist man unter realen Bedingungen auf der ganz sicheren Seite“, sagt Bodenschatz.
3. Dezember 2021
13.45 Uhr: Ehefrau lacht ihren Mann aus, der in der Impfschlange stehen muss
Dieser Ausschnitt sorgt für etwas Spaß in der angespannten Corona-Lage in Deutschland. Ein ARD-Team interviewte eine Frau in der Schlange vor einer Impfschlange in Hamburg. Dabei muss sie gar nicht selbst zum impfen, sondern ihr Ehemann. Man merkt ihr die Schadenfreude an!
Ihr Mann habe ihr nicht zugehört und sich nicht impfen lassen, schimpft die Frau amüsiert. „Jetzt muss er die Strafe kriegen und so lange Schlange stehen“, sagt sie. Sie dagegen habe sich zweifach beim Hausarzt impfen lassen. Das Grinsen ist ihr trotz Maske anzusehen.
+++ Corona-Impfgegner in WDR-Doku: „Da kommt man durch“ – kurz darauf ist er tot +++
Jetzt müsse ihr Mann in der U- und S-Bahn nachweisen, dass er geimpft ist und hat sich deswegen nun doch dazu bewegen lassen. „Aber Sie finden das ganz gut, oder?“, fragt der ARD-Reporter. „Ja, ich finde das wirklich sehr gut.“ Man müsse auf seine Frau hören. Einen Kommentar von ihrem Ehemann bekam das TV-Team nicht, er winkte ab.
Die Frau stößt im Netz bei bereits Geimpften auf große Sympathien. Einige Kommentare:
- „Große Liebe für diese Frau! Ach das ist doch knuffig.“
- „Hat mir den Tag versüßt“
- „Absolut köstlich! Wenn schon nicht auf Virologen: Hört auf eure Frauen!“
- „Aber bei all der Schadenfreude wartet die Queen trotzdem in der Kälte mit ihm“
- „Zum Schluss haben die Frauen immer recht.“
13.05 Uhr: Spahn rechnet an Weihnachten mit „traurigen Höhepunkt“ auf Intensivstationen
Der scheidende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, haben zu einer konsequenten Umsetzung der jüngsten Beschlüsse zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgerufen.
Spahn erwartet, dass sich die Intensivstationen nun zunächst weiter füllen werden. Auch wenn die jetzt beschlossenen Maßnahmen greifen, werde die Lage auf den Intensivstationen rund um Weihnachten „ihren traurigen Höhepunkt erreichen“. Deshalb müssten die Maßnahmen konsequent umgesetzt werden.
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Laut Wieler befinden sich die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen auf einem sehr hohen Plateau. Derzeit sei etwa ein Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Wegen der hohen Dunkelziffer der nicht erfassten Neuinfektionen könnten es aber auch zwei oder drei Prozent sein.