Die Sendung sorgte für Aufsehen, immerhin war es eine Premiere: Zum ersten Mal sprach Seawatch-Kapitänin Carola Rackete bei Dunja Hayali im deutschen Fernsehen.
Schon im Vorfeld hatte die Ausgabe der Talksendung für Aufregung gesorgt. Grund war die Gästeauswahl. Kritiker warfen dem ZDF vor, die Gästeliste sei zu einseitig: Neben Carola Rackete war Grünen-Co-Chef Robert Habeck im Studio, der sich den Argumenten dreier Bürger stellte.
Carola Rackete: Heldin und Hassfigur
In dem knapp zehnminütigen Interview berichtete Carola Rackete von der Arbeit der Seenotretter: Allein 2019 sind bereits über 600 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken – pro Tag sterben dort vier Menschen.
Im Juni hatte die 31-Jährige das Rettungsschiff „Seawatch 3“ der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch mit 40 Migranten an Bord unerlaubt in einen italienischen Hafen gefahren. Rackete war anschließend festgenommen worden, stand vorübergehend unter Arrest.
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Das Thema polarisiert: Manchen gilt Carola Rackete als Heldin, andere werfen NGOs wie Seawatch vor, Handlanger von Schlepperbanden zu sein.
Für Aufregung sorgte in den sozialen Medien dann schon während der Sendung etwas ganz anderes: Nämlich das T-Shirt von Carola Rackete. Auf dem auffälligen grünen Shirt prangt eine stilisierte Sanduhr in einem Kreis – und viele Zuschauer fragten sich, was es mit dem Symbol auf sich hat.
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Was bedeutet das Zeichen auf dem T-Shirt?
Mit dem Shirt wollte Carola Rackete offenbar ein Zeichen setzen: Es ist das Logo der Bewegung Extinction Rebellion, mit der Rackete wohl sympathisiert. Die Klimaaktivisten-Bewegung entstand vor wenigen Jahren in Großbritannien und warnt vor den Folgen des Klimawandels – der von vielen auch als immer größer werdende Ursache für weltweite Flüchtlingswellen gesehen wird.
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Die Aktivisten von Extinction Rebellion sind in ihren Mitteln extremer als etwa die Schüler-Protestbewegung „Fridays for Future“. So plant die Bewegung etwa, den Londoner Flughafen Heathrow mithilfe von Drohnen lahmzulegen: Der Airport sei die größte Quelle von Treibhausgasen.
Klimaaktivisten ketten sich an Zaun
In Deutschland hatten sich zuletzt einige Aktivisten der Bewegung an den Zaun des Kanzleramts gekettet und so für Aufmerksamkeit gesorgt. (pen)