Der Truppenabzug der Bundeswehr aus Afghanistan wird auch zu einer Art Resterampe. Ausrüstungsgegenstände im dreistelligen Millionenwert sollen zurückgelassen werden, heißt es in einem Medienbericht vom Sonntag. Das Material solle verschenkt oder verschrottet werden. Man hoffe auch auf Käufer.
Kabul/Berlin.
Die Bundeswehr wird einem Bericht zufolge bei ihrem Abzug aus Afghanistan Kriegsgerät im
Neuwert von rund 150 Millionen Euro zurücklassen. Das Material wird entweder an
die Afghanen übergeben, verkauft oder verschrottet, wie der „Spiegel“ am Sonntag
vorab berichtete. Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Angaben des
Verteidigungsministeriums, wonach rund 42 Prozent der Gerätschaften in Afghanistan bleiben und 47 Prozent nach Deutschland zurückgebracht werden. Bei den restlichen 11 Prozent werde je nach
Materialzustand entschieden.
Für die Weiternutzung gelten dem Ministerium zufolge strenge
Kriterien. Ein zwei Jahre alter Geländewagen „Wolf“ etwa werde in der Regel
nicht mehr nach Deutschland zurückgebracht. Das Ministerium rechtfertigt den
Ausschuss laut „Spiegel“ damit, dass der Wert des Kriegsgeräts nach der Nutzung
„weit unter“ dem Anschaffungspreis liege und deshalb der Rücktransport
unwirtschaftlich sei. (afp)