Gerade einmal vor zwei Wochen wurde Marvin Neumann zum neuen Vorsitzenden der Jungen Alternative, der Parteijungend der AfD, gewählt. Jetzt droht ihm nicht nur der Verlust seines Amtes und ein Rauswurf aus der Partei.
Der Grund: Der junge AfD-Politiker soll wiederholt rassistische und homophobe Äußerungen in den sozialen Medien geäußert haben.
AfD: Vorsitzender der Jungen Alternative schockt mit rassistischen Tweets
Dunkelhäutige Menschen könnten nie echte Europäer werden, es gebe keine „schwarzen Deutschen“, nur Weiße könnten Deutsche sein. Diese und ähnliche Kommentare finden sich auf dem Twitter-Account des 27-jährigen Marvin Neumann, noch Vorsitzender der Junger Alternative.
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Das ist die AfD:
- Die Alternative für Deutschland wurde 2013 als EU-skeptische und rechtsliberale Partei gegründet.
- Seit der Flüchtlingskrise 2015 ist die Partei ideologisch immer weiter nach rechtsaußen gerückt.
- Im Jahr 2017 gelang der AfD der Einzug in den Bundestag.
- AfD-Parteivorsitzende sind derzeit Jörg Meuthen und Tino Chrupalla.
- Zu den weiteren Spitzenpolitikern der Partei gehören Alice Weidel, Stephan Brandner, Alexander Gauland und Beatrix von Storch.
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Der rassistische und menschenverachtende Inhalt dieser Kommentare ist nicht von der Hand zu weisen und macht der AfD-Spitze einige Bauchschmerzen. Denn obwohl die Partei in der Vergangenheit öfters den rechten Strömungen innerhalb ihrer Mitglieder die Augen verschloss, geht es für zurzeit um viel.
AfD könnte immer noch Fall für den Verfassungsschutz werden
Schließlich wird immer noch entschieden, ob die AfD ein Beobachtungsfall für den Verfassungsschutz wird. Äußerungen wie die von Neumann könnten das entscheidende Zünglein an der Waage sein, die den Verfassungsschutz verleiten könnten, sich die Partei ins Visier zu nehmen.
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Um dieses „Worst Case“-Szenario für die AfD abzuwenden, riet nach Informationen der „Zeit“ die parteiinterne Arbeitsgruppe Verfassungsschutz der Parteispitze Neumann aus der Partei zu werfen.
AfD: Parteijugend war bereits im Visier von Verfassungsschutz
Laut einer internen Mitteilung an die Parteispitze seien Neumanns Tweets „Wasser auf die Mühlen des Verfassungsschutzes“. Zumal die Junge Alternative ohnehin kein Unbekannter bei den Verfassungsschützern ist.
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Bereits 2019 war sie ins Visier des Inlandgeheimdienstes geraten, weil ihn ihr rechtsextreme Tendenzen sichtbar wurden.
AfD: Neumann hat Unterstützer in den eigenen Reihen
Unter Mitgliedern der Jungen Alternative und der „Neuen Rechten“ wird Neumann verteidigt, seine rassistischen Bemerkungen schlichtweg übergegangen.
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AfD: Neumann hat Twitter-Account wieder gelöscht
Stattdessen fokussiert man sich hier auf einen anderen kontroversen Tweet des 27-Jährigen, indem er das politische Systems China als nachahmenswertes Vorbild für Deutschland bezeichne, und diskutiert diesen ernsthaft.
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Neumann hat seinen Twitter-Account in der Zwischenzeit gelöscht. Doch bekanntlich verschwindet etwas, was man ins Internet gestellt hat, nie vollständig. Es ist auszugehen, dass sowohl Verfassungsschutz als auch die interne Arbeitsgruppe Screenshots von Neumanns Tweets besitzen.