Heftiges Beben in der AfD so kurz vor der Bundestagswahl! Der ehemalige Spitzenpolitiker Uwe Junge, Ex-Fraktionschef in Rheinland-Pfalz, verlässt die Partei. Seine Erklärung zum Parteiaustritt hat es in sich – es ist eine krasse Abrechnung mit der Parteiführung und der gesamten Entwicklung der Partei.
„Es ist vorbei, es geht nicht mehr! Hiermit treten meine Frau Claudia und ich mit sofortiger Wirkung aus der Partei ‚Alternative für Deutschland‚ aus“, erklärt Junge zu Beginn eines langen Facebook-Statements. Hier liest du die zentralen Aussagen.
AfD-Promi wirft frustriert das Handtuch – „Es ist vorbei, es geht nicht mehr!“
Zunächst erklärt Junge, wieso er 2013 in die Partei AfD eingetreten ist. Zuvor war er aus Enttäuschung über den Mitte-Kurs von Angela Merkel aus der CDU ausgetreten, weil er die konservativen Werte nicht mehr in der Politik repräsentiert sah: „Es ging darum, endlich die längst fällige geistig-moralische Wende einzuleiten, ohne die freiheitlich-demokratische Grundordnung, das Rechtsstaatsprinzip oder das Prinzip der parlamentarischen Demokratie in Frage zu stellen.“
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Der ehemalige AfD-Politiker Uwe Junge:
- Der 63-Jährige war von 2016 bis 2021 Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag von Rheinland-Pfalz.
- Bei der Landtagswahl 2021 kandidierte er nicht erneut.
- Zuvor war der Oberstleutnant des Heeres in den Parteien CDU und Die Freiheit aktiv.
- Während der EM 2021 bezeichnete er die Regenbogen-Binde von Manuel Neuer als „Schwuchtelbinde“. Alice Weidel forderte ihm zum Parteiaustritt auf.
- Schon 2016 sorgte er für einen Eklat, als er Angela Merkel in einer Rede als „Vaterlandsverräterin“ bezeichnete.
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Nun macht er besonders den AfD-Ehrenvorsitzenden und Co-Fraktionschef Alexander Gauland deutliche Vorwürfe. Dieser habe seine „schützende Hand“ über „einen völlig überschätzten Höcke am viel zu rechten Rand“ gehalten. Das habe „dem Ansehen der Partei beim Bürger nachhaltigen Schaden zugefügt“.
AfD: Ex-Mitglied Uwe Junge rechnet ab – „gebildete Menschen werden abgeschreckt“
Innerparteilich sah sich Junge, der sich als bürgerlich-patriotisch versteht, immer mehr unter Druck.
„Der blökende Stammtischprolet“ fühle sich bei AfD wie zu Hause
Das Klima sei „für jeden freiheitlich denkenden Menschen immer unerträglicher“ geworden. Auch die Mitgliederstruktur habe sich verändert, von unten nach oben.
„Vernünftige und gebildete Menschen“ werden „schon bei dem ersten Veranstaltungsbesuch von der überreizten Stimmung, gepaart mit wilden Verschwörungstheorien und teilweise unflätigem Benehmen abgeschreckt, während sich der blökende Stammtischprolet wie zu Hause fühlt“, schreibt der ehemalige Landtagsabgeordnete.
AfD: Insider urteilt vernichtend – „Kaum Inhalte, immer mehr Polemik“
So sieht er die Partei verloren: „Kaum Inhalte, immer mehr Polemik, gefühlte Fundamentalopposition und die ausschließliche Bedienung der eigenen Blase.“
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Die Parteiführung sei „laienhaft, unprofessionell und Wähler abschreckend“. Das werde auch „dem einfachsten Protestwähler“ irgendwann auffallen.
Zur Bundestagswahl will Uwe Junge nun der Partei „Liberal-Konservative Reformer“ (LKR) seine Stimme geben. Er hofft darauf, dass die LKR „zum Sammelbecken aller vernünftigen Konservativen aus AfD, CDU und anderen“ werde.
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