AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel ist nicht gerade für ihre freundliche Art bei Interviews bekannt. Es macht beinah den Eindruck, die AfD-Politikerin wolle Politik machen, aber nicht so gern darüber reden.
Oft fiel die AfD-Frau schon durch ihre unfreundliche Art in der Öffentlichkeit auf. Ein Gespräch, das „Bericht aus Berlin“ aus dem ARD-Hauptstadtstudio zeigt, lässt Alice Weidel einmal mehr nicht gut da stehen – und sorgt für Wut bei den Zuschauern.
AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel mit patzigem Auftritt
In einem Interview am Dienstag äußerte sich die AfD-Politikerin zu der Wichtigkeit des Corona-Inzidenzwertes.
In einem Ausschnitt stellte die 42-Jährige klar: „Wir halten im Übrigen auch den Inzidenzwert für manipulierbar. Durch die Ausweitung oder durch Einschränkung der Test lässt sich der Inzidenzwert eben auch hoch- oder runterfahren, warum er nicht das richtige Kriterium ist.“ Dementsprechend lehne man „das alles“, also zum Beispiel die geplante bundesweite Corona-Notbremse, ab, „da verfassungswidrig“.
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Das ist Alice Weidel (AfD):
- Die 42-Jährige ist Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Vize-Bundessprecherin und Chefin des Landesverbandes in Baden-Württemberg.
- Sie wuchs in Ostwestfalen auf.
- Vor ihrer politischen Karriere arbeitete die promovierte Ökonomin als Unternehmensberaterin
- Weidel ist homosexuell und lebt mit ihrer Lebenspartnerin und zwei Söhnen in der Schweiz. Nach ihren Angaben ist ihr Hauptwohnsitz aber im deutschen Überlingen am Bodensee.
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Als es dann zur Nachfrage einer Journalistin kommt, wird die AfD-Spitze um Alice Weidel und Alexander Gauland ungehalten. Sie merkt an, dass mehr Testungen und dementsprechend mehr positive Corona-Ergebnisse der Realität entsprechen, „dann ist das keine Manipulation, oder?“
Schon während der Frage sieht man Weidel ihren Unmut an, sie schüttelt ungläubig den Kopf. Gauland hält ebenfalls dagegen, sagt zu seiner Parteikollegin: „Äh, ich versteh‘ kein Wort, haben Sie es verstanden?“ Die verneint kurz und knapp.
Die Journalistin stellt ihre Frage nochmal: „Ich frage mich, warum sie das Wort ‚Manipulation‘ benutzen?“ Wenn mehr getestet werde, sei das doch sogar näher an der Wahrheit.
AfD: Zuschauer fassunglos über Alice Weidel
Auch darauf reagiert die AfD-Politikerin extra patzig: „Ach, dann nehmen sie einfach ‚Korrelation‘.“ Stille. Dann setzt die Journalistin zu einer weiteren Frage an, wird jedoch direkt forsch von Alice Weidel unterbrochen: „Jetzt bitte fragen Sie nicht, was eine Korrelation ist.“
Auf Twitter sorgt die Szene für Aufregung, über 700 Kommentare finden sich unter dem Beitrag von „Bericht aus Berlin“. Eine Auswahl:
- „Wieso interviewt man die eigentlich noch? Dieser genervt-pubertäre Ton und die dazu passende Gesichtskirmes ist einfach unprofessionell und blamierend albern.“
- „Gerade diese Art von Interviews sind wichtig und entlarven die AfD. Deshalb sind sie wichtig. Sonst könnte die AfD weiter solchen Mist verzapfen und dabei noch Stimmen gewinnen, weil die Medien ihre ‚Inhalte‘ nicht widerlegen.“
- „Sehr gute Frage der Journalistin. Weidel entlarvt sich wieder einmal selbst. Kaum geht es um Sachfragen, hat sie keinen Bock auf Arbeit.“
Sogar Jan Böhmermann äußert sich auf Twitter zu der Szene, schreibt: „Finde es superlustig, dass Alice Weidel fast immer schlechte Laune hat. Und WENN sie mal gute Laune hat (ganz selten), dann nur, wenn es anderen schlecht geht.“
ZDF-Talkmaster Markus Lanz lässt sich von dem Verhalten von Alice Weidel trotzdem nicht abschrecken. Er versuchte schon mehrmals vergeblich, die AfD-Co-Vorsitzende in seine Talkshow zu bekommen. Jetzt hegt er einen bestimmten Verdacht, wie du hier lesen kannst.
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