„Frag selbst“ heißt das mehr oder minder interaktive Online-Format der ARD. Unter dem gleichnamigen Hashtag ruft der Sender über den Twitter-Account der Tagesschau seine Zuschauer nun auf, Fragen an AfD-Co-Fraktionschef Alexander Gauland zu schicken.
Die Fragen werden dem AfD-Mann dann am Sonntag im Rahmen eines Interviews gestellt. „Eure Fragen an Alexander Gauland (AfD): Schickt sie uns als Video, damit wir ihn damit konfrontieren können“, schreibt die Tagesschau.
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AfD: Ärger wegen Format der ARD
Sehr viele Menschen sind von der Idee offenbar nicht begeistert. Im Gegenteil. Sie machten ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft. Die Kritik: Die ARD biete der AfD zu Unrecht eine Plattform.
- „Nicht euer Ernst, oder?“
- „Liebe ARD: Habt ihr Lack gesoffen?“
- „Warum bietet die Tagesschau der AfD eine Plattform?“
Zuschauer sollen Fragen an AfD-Co-Chef Alexander Gauland schicken
Ähnlich sieht es diese Nutzerin: „Eine Partei, die bei der Generaldebatte Seenotrettung als ‚Wassertaxis‘ bezeichnet, bekommt bei ihnen eine Plattform?“ Gemeint ist eine Aussage von Alice Weidel, die der Bundesregierung vorwarf, Migranten aus Afrika einen „Wassertaxi-Dienst“ zur Verfügung zu stellen.
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Das ist Alexander Gauland
- 1941 in Chemnitz geboren
- 1973 Eintritt in die CDU
- 1987 Staatssekretär in Hessen
- 2013 gründet er mit Bernd Lucke und Konrad Adam die AfD
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Die Diskussion darüber, ob der AfD eine Plattform geboten werden sollte, ist seit den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg akut. Die Streitfrage: Kann man die AfD jetzt noch als demokratische Partei betrachten? AfD-Vertreter nennen ihre Partei gar bürgerlich.
AfD: Rechtsextremer „Flügel“ gewinnt an Einfluss
Dagegen spricht indes eine Entwicklung innerhalb der Partei: Der rechtsextreme „Flügel“ von Björn Höcke gewinnt massiv an Einfluss und verdrängt die gemäßigte eher wirtschaftsliberale Mitte der AfD. Und der Kopf der Brandenburger AfD ist Andreas Kalbitz, der als Rechtsextremer gilt.
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Manche Nutzer sehen indes kein Problem in dem ARD-Format. „Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung,die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen“, schreibt etwa ein Nutzer. (pen)