Wenn du regelmäßig mit der Deutschen Bahn fährst, brauchst du in den kommenden Tagen womöglich starke Nerven und auch etwas mehr Zeit.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich für einen Streik bei der Deutschen Bahn entschieden. Der Ausstand soll im Güterverkehr bereits am Dienstagabend um 19.00 Uhr beginnen, kündigte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Dienstag in Frankfurt an. Es folgt ein bundesweiter 48-stündiger Streik im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur vom Mittwoch, 2.00 Uhr, bis Freitag, 2.00 Uhr.

Die Deutsche Bahn stellt wegen des angekündigten Streiks Ersatzfahrpläne auf. Diese sollten am Dienstagnachmittag um 15.00 Uhr auf der Website der Bahn veröffentlicht werden, kündigte Vorstandsmitglied Martin Seiler am Dienstag an. „Wir wollen so viel wie möglich fahren.“ Den Fahrgästen wolle man maximale Kulanz gewähren. Die Lokführergewerkschaft GDL will am Dienstagabend ihren Streik beginnen, zunächst im Güterverkehr, am Mittwoch dann auch im Personenverkehr. Seiler bekräftigte, die Bahn sei jederzeit bereit, dir Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft wieder aufzunehmen.

Wegen des Lokführerstreiks soll am Mittwoch und Donnerstag nur ungefähr jeder vierte geplante Fernzug bei der Deutschen Bahn fahren. Beim Regionalverkehr werde das ebenfalls sehr eingeschränkte Angebot regional sehr stark schwanken, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit.

Deutsche Bahn: Lokführer drohen mit Streik – das bedeutet es für die Fahrgäste

Ganz klar ist noch nicht, ob die Lokführer die Arbeit niederlegen. Noch bis Montag können sie ihre Stimme für die Urabstimmung abgeben. Danach wird ausgezählt. Am Dienstag will GDL-Chef Claus Weselsky das Ergebnis präsentieren. Er rechnet mit einer Zustimmung von 90 Prozent.

Die GDL will das Ergebnis der Urabstimmung um 11 Uhr verkünden. Sollten sich die Bahn-Mitarbeiter für den Streik entscheiden, könnten schon am Dienstag weniger Züge über die Schienen rollen.

Die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn bezeichnete Weselsky als „gescheitert“, das Angebot der Bahn sei „viel zu wenig“.

In dem Tarifkonflikt hatte die Bahn der Gewerkschaft ein zweites Angebot gemacht. Es sieht eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent in zwei Schritten sowie weitere Leistungen etwa bei Altersvorsorge und einen Kündigungsschutz vor. Auseinander liegen die Tarifparteien bei der Laufzeit und beim Tempo der Erhöhungen.

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Streik bei der Deutschen Bahn: So kannst du dich vorbereiten

Sollte es zum Streik kommen, ist es ratsam, dass du Fahrpläne und mögliche Änderungen und Ausfälle mit der DB-App über den Fahrtantritt hinaus im Auge behältst.

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Das ist die Deutsche Bahn:

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Bevorzugt solltest du Routen mit möglichst wenigen Umstiegen auswählen. Das reduziert das Risiko, in anderen Städten zu stranden. Bist du beruflich unterwegs, könntest du statt Bahnreise einen Mietwagen in Betracht ziehen. Hier ist allerdings schnelles Handeln gefragt: Laut „Focus“ könnten die Mietpreise zwischen den Streiktagen massiv steigen.

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Auch sei denkbar, dass viele Züge an den Streiktagen überraschend ausfallen. Als Alternativen böten sich etwa Flixtrain, Flixbus, Eurolines, IC Bus, Uber, Mytaxi oder andere private Fuhrunternehmen an. Bei vergangenen Streiks hat die Deutsche Bahn als Alternative auch schon Fernbusse oder Sammeltaxis organisiert.

Deutsche Bahn: Ticketerstattung auch bei Streik möglich

Darüber hinaus gelten die üblichen Fahrgastrechte. Bei Zugverspätungen ab 20 Minuten und -ausfällen kannst du auf teurere Zugrouten umsteigen, etwa vom IC auf einen ICE. Die EU-Fahrgastverordnung regelt außerdem, dass Bahnfahrer den Ticketpreis ganz oder teilweise zurückerstattet bekommen. Wie hoch die Erstattung genau ausfällt, hängt laut der Verbraucherzentrale davon ab, wie groß die Verspätung am Zielort ist.

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Wer in einer fremden Stadt strandet und nicht mehr durch die Bahn an den eigentlichen Zielort gebracht werden kann, hat unter Umständen Anspruch auf Erstattung der Hotelkosten.

(vh/mit dpa)