Erst in den Impzentren, dann bei den Hausärzten – und schon bald in Betrieben?
Die Impf-Offensive nimmt nach Stotter-Start langsam an Fahrt auf. Und Unternehmen könnten dabei eine weitere wichtige Rolle spielen.
Am Mittwoch legte der Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen als erstes Unternehmen mit Betriebsimpfungen los. Auch VW impft in einem Modellprojekt Mitarbeiter mit Vorerkrankungen und aus Regionen mit hohen Inzidenzzahlen in Zwickau.
Ziehen Lufthansa, RWE und Co. bald nach?
Lufthansa, RWE und Co.: So rüsten sich Unternehmen für den Impfstart
Arbeitsstätten gelten mittlerweile als eine der größten Risiken für Corona-Übertragungen.
Doch wie rüsten sich große Unternehmen für den möglichen Impfstart in Betrieben? Wir haben bei Lufthansa, RWE und Co. nachgefragt.
Die Lufthansa Group hat bereits drei Impfzentren eingerichtet – in Frankfurt, München und Hamburg. „Die Lufthansa Group hat sich darauf vorbereitet, in den nächsten Monaten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den medizinischen Dienst des Hauses impfen zu lassen“, sagte Sprecher Jörg Waber. Man könne kurzfristig loslegen, heißt es. Nach Informationen dieser Redaktion könnten an jedem Standort jeden Tag 400 Mitarbeiter geimpft werden, sobald Impfstoff vorhanden sei.
Thyssenkrupp wartet auf Corona-Impfstoff: Großes Interesse von Mitarbeitenden
Auch beim Essener Industriekonzern Thyssenkrupp warte man nur auf ausreichend Verfügbarkeit von Impfstoff. Prozesse und die Kampagne zum Impfstart seien vorbereitet, die Örtlichkeiten bestimmt. „Das Interesse der Mitarbeitenden ist jedenfalls sehr groß“, so eine Unternehmenssprecherin.
Sie betont: „Dabei will das Unternehmen nicht in einen Wettbewerb eintreten, um seine Belegschaft schneller zu impfen als andere Menschen. Wir werden uns dabei an den Vorgaben und Regularien der jeweiligen Länder orientieren.“ In Indien und den USA hat Thyssenkrupp bereits Erfahrungen bei Impfkampagnen sammeln können.
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Eon und RWE warten auf Impfstoff: „Wir sind vorbereitet und können sofort mit dem Impfen beginnen“
Auch die Essener Energie-Riesen Eon und RWE sind gewappnet. „Sollte es die Möglichkeit geben, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein Impfangebot machen können, beabsichtigen wir dies an den Standorten, die personell und logistisch dafür aufgestellt sind, umzusetzen“, erklärt Sprecher Christian Drepper. Ein Standort könnte die Zentrale in Essen sein.
Ähnlich klingt es bei RWE: „Wir sind vorbereitet und können sofort mit dem Impfen beginnen,“ sagt Sprecherin Regina Wolter.
12.500 Betriebsärzte in Deutschland
Rund 12.500 Betriebsärzte gibt es in Deutschland. Sie wurden vom Bundesgesundheitsministerium explizit in der Coronaimpfverordnung mit in die Pflicht genommen. Was fehlt ist nur genug Impfstoff. (ms)