Dick eingepackt in eine warme Jacke, Handschuhe, zwei Pullover und eine Mütze machte ich mich auf den Weg nach Dortmund. Nicht zum BVB-Stadion – nein, ich war auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt.
Denn am Donnerstag (21. November) war „Soft Opening“ – was bedeutet das? Ab jetzt werden die Backmaschinen angeworfen, die letzten Dekorationen angebracht und schon die ersten Gäste bedient. Und genau so ein hungriger Kunde war auch ich.
Weihnachtsmarkt Dortmund direkt gut besucht
Als ich eine Stunde nach der Weihnachtseröffnung auf den Markt kam, erlebte ich direkt die erste Überraschung: Obwohl es unter der Woche und um die Mittagszeit war, musste ich mich bereits durch Menschengruppen schlängeln. Allerdings schauten sich diese vielen anderen Besucher nicht nur die mehr oder weniger geschmückten Buden an, sondern ich sah sie (fast) immer mit einem: einer Tasse Glühwein. Verständlich, denn es waren etwa zwei Grad. Und genau so eine holte ich mir auch.
Etwas aufgewärmt schlenderte ich weiter über den Weihnachtsmarkt. Dabei war es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten, denn der Dortmunder Markt erstreckt sich über die ganze Stadt. So lernte ich bei dem XXL-Rundgang nicht nur den Weihnachtsmarkt kennen, sondern auch gleich die Innenstadt.
+++ Weihnachtsmarkt Dortmund lüftet Geheimnis – Glühwein-Fans rasten aus +++
Weihnachtsmarkt Dortmund ist ein einziges Schlaraffenland
An jeder Ecke lassen sich liebevolle Details und Stände mit Figuren entdecken. Kein Wunder, dass ich mich umgeben von Crêpes, Waffeln, Schokofrüchten, Milchreis und vielem mehr wie im Schlaraffenland fühlte. Aber nicht nur der Duft von Süßem begleitete mich auf meiner Reise durch Dortmund – auch der Duft von Bratwurst und herzhaften Leckereien lag in der Luft.
Bald mischte ich mich wieder unter die Besucher, die an den Buden vorbeischlenderten oder einfach am Glühweinstand der Kälte trotzten. Und dann sah ich ihn: Den riesigen (!) Weihnachtsbaum inmitten einiger Stände – das absolute Highlight auf dem Weihnachtsmarkt.
Immerhin ist der Weihnachtsbaum mit seinen 45 Metern der Größte Weihnachtsbaum der Welt – sogar die Christmas-Fichte in New York sieht dagegen mickrig aus. Als ich vor dem riesigen Baum stand, rieb ich mir etwas verwundert und vor allem enttäuscht die Augen. Denn ich blickte nur auf eine gigantische Tanne, die mit allerlei Lichterketten geschmückt war – doch die Lichter waren nicht an. Der Zauber und all meine Erwartungen waren verpufft.
Weihnachtsmarkt Dortmund: DAS sorgte für Enttäuschung
Aber keine Angst, es ist nicht die Stromrechnung, die nicht bezahlt wurde: Dahinter steckt ein Brauch. So wird der Baum immer nach Totensonntag „mit seinen rund 138.000 LED-Lichtern“, angeschaltet, so die Veranstalter. Und das ist der springende Punkt: Es ist Brauch, den Weihnachtsschmuck erst nach dem Totensonntag aufzuhängen. So endet das christliche Kirchenjahr und für die Gläubigen beginnt die Vorweihnachtszeit.
Aber nicht nur diese bittere Pille musste ich schlucken, sondern auch die Tatsache, dass nirgendwo (!) weihnachtliche Musik zu hören war. Schuld sind die gestiegenen GEMA-Gebühren – ein Schicksal, das in diesem Jahr alle Weihnachtsmärkte trifft. Aber eines ist klar: Schön wäre musikalische Untermalung auf jeden Fall gewesen.
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Mein Fazit: Der Weihnachtsmarkt in Dortmund ist gemütlich und traditionell. Leckereien und Glühwein gibt es in Hülle und Fülle, sodass man weder hungrig noch durstig nach Hause gehen muss. Ein paar außergewöhnliche Weihnachtsangebote habe ich zwar vermisst, aber ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle!