„Einmal die Pizza Nummer 40“ – bei dieser Bestellung wussten in einer Pizzeria in der Düsseldorfer Altstadt alle Bescheid. Was sich dann in dem Imbiss in der NRW-Hauptstadt zugetragen hat, erinnert stark an den Film „Lammbock“ (mit Moritz Bleibtreu). Doch statt Marihuana ging dann neben eine Pizza mit Kokain als Beilage über den Tresen.
Doch dann kam die Polizei Düsseldorf dem Treiben in der Altstadt auf die Schliche. Erst nahmen die Beamten den Besitzer des Ladens hoch. Zwei Tage später machte der Mann aus NRW einen entscheidenden Fehler. Doch beginnen wir von vorn.
++ Frau aus NRW fährt mit ihrer Tochter nach Holland – es ist ihr letzter Ausflug ++
NRW: Kokain-Pizza fliegt auf
Alles begann mit einer Lebensmittelkontrolle der Stadt im März dieses Jahres. Nach dem ersten Verdacht observierten Drogenfahnder die Pizzeria in der Altstadt. Dabei stellten sie fest, wie ungewöhnlich oft, die Pizza mit der Nummer 40 bestellt wurde. „Das war eine der meistverkauften Pizzen“, erklärt Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke am Montag (21. Oktober) in der NRW-Hauptstadt.
Mehr aus NRW: Glühwein im Oktober! HIER musst du nicht bis zur Weihnachtsmarkt-Eröffnung warten
Bis zu diesem Punkt war der Betreiber (36) des Ladens polizeilich noch nie in Erscheinung getreten. Doch dann statteten die Beamten ihm einen Besuch ab. Als die Polizisten an seiner Wohnungstür klopften, soll der Mann eine Tasche mit Drogen aus dem Fenster geworfen haben. „Sie fiel den Polizisten direkt in die Arme“, so die Polizei. Der Fund des Tages: 1,6 Kilogramm Kokain, 400 Gramm Cannabis und 268.000 Euro Bargeld.
Mann kommt frei und macht dummen Fehler
Zwei Tage später kam der 36-Jährige wieder auf freien Fuß. Doch statt die Füße stillzuhalten, machte er tatsächlich seinen Laden wieder auf – und wieder ging die Pizza Nummer 40 über den Tresen. Für die Ermittler die perfekte Gelegenheit, die Lieferkette nach und nach zu identifizieren.
Dabei stießen die Beamten unter anderem auf einen alten Bekannten (22). Der Kampfsportler soll nicht nur mit Kokain, sondern auch mit Cannabis handeln. Bei verdeckten Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass der 22-Jährige wohl mehrfach Konkurrenten ausgeraubt haben soll. Eines der Opfer soll zwei Tage in der Gewalt der brutalen Drogen-Gang gewesen sein, zu der auch ein Mann (30) aus Köln und ein 28-Jähriger aus Haan gehört haben soll. Das Trio sitzt nach einer großen Razzia Mitte Oktober in Untersuchungshaft.
Mehr Themen:
150 Polizisten rückten aus, um die insgesamt zwölf Beschuldigten hochzunehmen. Bei den Durchsuchungen in den NRW-Städten Wuppertal, Mönchengladbach, Solingen, Meerbusch, Hilden, Haan und Erkrath stießen die Beamten unter anderem auf zwei Cannabis-Plantagen.
Neben einer in Mönchengladbach lebte die Ehefrau eines Verdächtigen mit drei Kindern – ein Fall für das Jugendamt. Wegen des Gewaltpotenzials der brutalen Drogen-Gang unterstützten Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) bei den Festnahmen.
Dem Hauptbeschuldigten 22-Jährigen drohen nun wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Drogenhandels und des erpresserischen Menschenraubes bis zu 15 Jahre Haft. (mit dpa)