Es sollte ein emotionaler, ein nostalgischer Urlaub in der Türkei werden. Eine Frau aus den Niederlanden wollte ihrer Partnerin das Land zeigen, aus dem ihre Großmutter stammt und das sie bereits als zwölfjähriges Kind bereisen durfte.
Doch nach nur drei Tagen fühlte sie sich in der Türkei nach eigenen Angaben „betrogen“. Was sie im Social-Media-Forum „Reddit“ schildert, klingt nach einem absoluten Albtraum-Urlaub.
Urlaub in der Türkei wird zum Fiasko
Es begann schon mit der Taxifahrt vom Flughafen nach Istanbul. Der Taxifahrer forderte das Dreifache des Normalpreises. „Als ich mich weigerte, den überhöhten Preis zu zahlen, verriegelte er die Türen und drohte damit, die Polizei zu rufen“, berichtet die Urlauberin – die sich schließlich durchsetzen konnte und gemeinsam mit ihrer Frau zum Regelpreis nach Istanbul gelangte. Doch dort wurde es nicht besser.
In Restaurants schwatze man ihnen überteuerte „Touristenpreis“-Menüs auf, der Partnerin wurden von einem angeblichen Schuhputzer 20 Euro aus dem Portemonnaie geklaut. Selbst als die Urlauberin lediglich das Clubgebäude fotografieren wollte, in dem ihr Urgroßvater früher gearbeitet hatte, habe sie ein mutmaßlicher Sicherheitsmann angeschrien und eine Bezahlung im Gegenzug für eine Fotoerlaubnis verlangt. Und beim Kauf einiger kulinarischer Spezialitäten, die man als Souvenir mitbringen wollte, verlangte der Kassierer das Vierfache des Preises.
Wie schon der Taxifahrer drohten auch der Sicherheitsmann und der Verkäufer stets mit der Polizei, sollten die Frauen nicht die geforderten Summen bezahlen. Vereinzelt ließ sich das Paar auch überreden: „Wir sind zwei Frauen in einem fremden Land, also ist es nicht so, dass wir uns weiter mit einem beliebigen Mann, den wir nicht kennen, streiten werden“.
Betrugsversuche am laufenden Band
Konnten die Frauen wenigstens im Hotel entspannen? Keinesfalls. An der Rezeption verlangte man eine Vorauszahlung des halben Buchungspreises in bar – und drängte die Urlauber, eine „Fünf-Sterne-Bewertung“ online zu hinterlassen, obwohl weder Internet noch Aufzug im Hotel funktionierten.
„Unser Hotel verlangte, dass wir die Hälfte unseres Zimmers in bar bezahlen, und drängte uns beim Auschecken, eine ‚Fünf-Sterne-Bewertung‘ im Internet zu schreiben, während wir dort standen.“ Ein ständiges doppelzüngiges Verhalten, vor allem, als das Wifi nicht mehr funktionierte und der Aufzug ausfiel.
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Und dann sei da ja auch noch das Thema mit der Toleranz. Die Niederländerin, die mit ihrer Lebensgefährtin in den Urlaub gefahren ist, klagt ganz offen: „Diese Leute betrügen und müssen nie mit Konsequenzen rechnen, aber ich, die homosexuelle Person, muss so tun, als wäre ich nicht homosexuell, solange ich im Land bin, um die homophobe Kultur zu respektieren und mich davor zu schützen, Opfer von Diskriminierung und Kriminalität zu werden“.
„Werde nie in dieses Land zurückkehren“
Schon nach kurzer Zeit war der Spaß am Urlaub endgültig verflogen. „Die Türkei hat ein echtes Problem und kann sich glücklich schätzen, dass sie so schöne und bedeutende historische und religiöse Stätten hat, die die Menschen zum Kommen bewegen“, schreibt die Touristin auf Reddit, die sehr traurig darüber ist, den Lieblingsort ihrer Oma nicht auf dieselbe Art wertschätzen zu können.
Sie geht sogar noch einen Schritt weiter: „Vorher habe ich das Land wirklich unterstützt, aber jetzt werde ich nie wieder in dieses Land zurückkehren, das meine Großmutter so sehr geliebt hat. Ich bin wirklich untröstlich.“