Ist die Brandmauer zur AfD nicht mehr zu halten? Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September zeigen sich immer mehr CDU-Mitglieder offen für die AfD.
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Angesichts aktueller Umfragen ist es unklar, wie neue Mehrheitsverhältnisse in Ostdeutschland aussehen könnten. Das Aufkommen der Wagenknecht-Partei BSW bringt alles gehörig durcheinander. Doch bislang schließt die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch aus.
CDU-Basis uneins in AfD-Frage
Zumindest bei immer mehr CDU-Mitgliedern an der Basis stößt das aber auf Unverständnis. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ ist fast die Hälfte für Bündnisse mit der Rechtsaußen-Partei bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen.
Demnach sagten 45 Prozent der befragten CDU-Mitglieder, dass man „zumindest in den ostdeutschen Ländern und Kommunen von Fall zu Fall mit der AfD zusammenarbeiten“ sollte. Wiederum 55 Prozent sehen das überhaupt nicht so.
Kooperation in Sachsen und Thüringen mit BSW?
Auch beim Umgang mit der neuen Partei BSW ist die CDU-Basis gespalten. Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent ist dafür, mit der Wagenknecht-Truppe in ostdeutschen Ländern Koalitionen zu bilden. Allerdings finden 43 Prozent, dass die CDU das genauso ausschließen sollte wie Bündnisse mit der Linkspartei.
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In aktuellen Umfragen dürfte die AfD in Thüringen klar stärkste Kraft werden. In Sachsen ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Union, mit leichten Vorteilen für die CDU. Das BSW dürfte aus dem Stand in beiden Bundesländern drittstärkste Partei bei den Landtagswahlen werden. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP kämpfen um den Wiedereinzug in die Landesparlamente. Die Liberalen dürfen voraussichtlich an den 5-Prozent-Hürden scheitern. In Sachsen droht auch der Linkspartei dieses Schicksal.
Forsa befragte vor der Sachsen- und Thüringen-Wahl insgesamt 1.002 CDU-Parteimitglieder.