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Trump steckt Kopf in den Sand – Kamala Harris hat ihm Einhalt geboten

Verwirrter Trump im Wahlkampf: Seit Kamala Harris ins Rennen eingestiegen ist, hat sich Trumps Wahlkampf merklich verändert.

Trumps einst aggressive Wahlkampfstrategie scheint ins Stocken geraten zu sein. Während Kamala Harris aufholt, fehlen dem Ex-Präsidenten die klaren Worte und überzeugenden Angriffe.
© IMAGO / UPI Photo / ZUMA Press Wire / photothek

Reden wir drüber: Ist Donald Trump zu alt für eine mögliche Präsidentschaft?

Kaum jemand hätte es für möglich gehalten – aber Trump hält doch tatsächlich die Füße still. Wie das Kaninchen vor der Schlange starrt er auf die neue Feindin Kamala Harris und vergisst darüber glatt seinen Wahlkampf.

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Natürlich ist Trump weder weniger respektlos gegenüber den Mitgliedern der gegnerischen Partei noch sachlicher in Bezug auf die politischen Ziele bei der US-Wahl 2024 geworden. Doch seit sich die Aufregung um das Attentat auf ihn und seine Ohrverletzung gelegt hat und die Demokraten ihre neue Kandidatin Harris bestätigt haben, scheint Trump den Kopf in den Sand zu stecken.

Kamala Harris in Führung: Trump bleibt ungewöhnlich still

Seit der neue Stern am Demokraten-Himmel, Kamala Harris, aufgegangen ist, Spenden in Rekordhöhe eingesammelt hat und mit ihm in den wichtigen Swing States gleichauf liegt, ist es recht ruhig um den einstigen Ex-Präsidenten geworden. Der Wahlkampf scheint erschlafft. Zwar hat Trump einige Journalisten in sein Anwesen in Florida eingeladen, ihnen dann aber überwiegend seine Beschwerden über diverses Verhalten von Politikern vorgetragen und versucht, ihnen den einen oder anderen Bären aufzubinden.

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Dabei zeigte sich Trump immer wieder leicht verwirrt – eine Schwäche, die er zuvor zu Recht bei Joe Biden scharf kritisiert hatte. Als ein Journalist ihn fragte, ob er den Wahlkampf nicht ein wenig zu sehr eingestellt habe, schnauzte Trump: „Was für eine blöde Frage“ und fuhr fort: „Ich liege mit Abstand vorn.“ Das entspricht jedoch nicht mehr der Wahrheit.

Eine Tendenz, die bereits nach dem Kandidatenwechsel der Demokraten zu sehen war, hat sich nun verstärkt: Harris ist in Führung gegangen. Es ist zwar noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch kann Trump sich längst nicht mehr so sehr zurücklehnen, wie es noch bei Joe Biden als Konkurrenten möglich war. Das angelegentliche „Der ist zu alt und tattrig“ hat keine Bedeutung mehr.

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Persönliche Angriffe statt klarer Strategie

Es muss sich nun zeigen, ob Trump überhaupt in der Lage ist, auf einer anderen Ebene Wahlkampf zu machen. Bislang war davon nicht viel zu sehen. An Kamala Harris kritisierte er vor allem ihren Umgang mit ihrer Abstammung und Hautfarbe und, dass sie Biden abgelöst hat. Außerdem findet Trump sie „nicht klug genug, eine Pressekonferenz zu geben.“


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Inhaltliche Kritik ist dabei eher selten. Das ist von seinem Wahlkampfteam sicher anders geplant gewesen. Seine Strategen rieten ihm, bei den Themen Wirtschaft und Einwanderung zu bleiben. Aber nicht so mit Trump. Seine Strategie war es schon in früheren Wahlkämpfen, persönliche Attacken auf seine politischen Gegner auszuführen, ganz gleich, ob haltlos oder nicht. Ob er damit gegen Harris ankommt, bleibt abzuwarten. Im Moment wirkt der Präsidentschaftskandidat eingeschüchtert.