Russlands Machthaber Wladimir Putin hält als mächtigster Mann in seinem Staat gerne die Zügel in der Hand. Mit seiner perfiden Strategie soll das auch nach seinem Abdanken so bleiben. Denn Stück für Stück besetzt er politische Schlüsselpositionen mit Mitgliedern seiner eigenen Familie und engen Vertrauten.
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Putin bereitet Macht-Erbe vor
Anders als in einigen anderen Ländern verzichtet Wladimir Putin auf demokratische Wahlen, um an der Macht zu bleiben. Doch der 71-Jährige lebt nicht ewig und auch seine Herrschaft nicht. Um seine Macht aber in der Familie zu behalten, tüftelt er schon länger an einem Plan. Mitglieder seiner Familie und engen Weggefährten besetzen immer mehr Ministerposten in Russland. So wurde Putins Großnichte Anna Ziwiljowa erst im Juni zur stellvertretenden Verteidigungsministerin ernannt.
Manche Stellen besetzt er mit Leuten aus seinem engen Bekanntenkreis. Der Sohn von Putins ehemaligem Stabschef Sergej Iwanow wurde mit 25 Jahren Vizepräsident der Gazprombank. Später ernannte man ihn zum Chef des Diamantenkonzerns Alrosa.
Kreml-Chef vererbt Ukraine-Krieg
Die größte Rolle in seinem Plan spielt offenbar Putins Tochter Katerina Tichonowa. Sie ist Generaldirektorin des Investitionsfonds „Innopraktika“. In St. Petersburg sprach sie auf dem Wirtschaftsforum über Import und Export im militärischen Bereich.
Gerüchten zufolge könnte er seine Tochter als Nachfolgerin auf dem Schirm haben, doch dies dürfte in der von Männern dominierten russischen Gesellschaft schwierig durchzusetzen sein. „Putin ist in der Lage, seine Zukunft selbst zu bestimmen. Er denkt an eine lange Zukunft“, erklärt Russland-Experte Gerhard Mangott gegenüber dem „Tagesspiegel“.
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Die Machtverschiebung könnte Putin auch für den Ukraine-Krieg nutzen. Denn der läuft alles andere als zufriedenstellend, sagt Experte Jörg Himmelreich dem „Tagesspiegel“. Darum bringe er jetzt eine neue Generation an den Start. Die vereinigt dann Sachverstand mit engsten familiären Bindungen an seinen jetzigen Machtzirkel.