Das Frankfurter Bahnhofsviertel birgt Geschichten von Hoffnung und Verzweiflung, von denen Alicias vielleicht eine der bewegendsten ist. Mit 40 Jahren ist sie nicht nur obdachlos, sondern auch drogenabhängig. Die RTL2-Doku „Hartes Deutschland“ hat ihr Leben in den Fokus genommen und damit die bittere Realität vieler Menschen in diesem Viertel beleuchtet.
„Hartes Deutschland“: Schreckliche Bilder aus Frankfurt
Alicia ist seit ihrer Jugend von Drogen abhängig. Ihr Alltag besteht aus dem Anbieten ihres Körpers an Freier, um ihre Sucht zu finanzieren, und dem öffentlichen Konsum von Drogen wie Crack und Heroin. Nach einem komplizierten Schienbeinbruch saß Alicia monatelang im Rollstuhl, was ihre Geldbeschaffung zusätzlich erschwerte. Die seit Frühjahr 2020 geschlossenen Bordelle machten die Situation für sie und andere weibliche Drogenabhängige noch schwieriger.
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Denn durch die Schließung waren die dort arbeitenden Sexarbeiterinnen nun auf dem illegalen Strich aktiv. Im Sommer 2020 wurde Alicia in einer Unfallklinik operiert, und nur eine Stunde nach dem Eingriff kehrte sie im Rollstuhl ins Bahnhofsviertel zurück. „Dann hab‘ ich eine Lungenentzündung bekommen, aber das nicht so ernst genommen.“ Das führte allerdings zu einem weiteren Kollaps und einem Krankenhausaufenthalt.
Im Herbst 2020 erhielt Alicia dann eine Nachricht, die ihr Leben auf den Kopf stellen sollte: Sie war schwanger. Zwar ungewollt, freute sie sich dennoch auf das Kind. Doch ihre Sucht ließ sich nicht so einfach bezwingen.
„Ich tue meinem Baby weh, aber was soll ich machen? Guck, was die Drogen mit einem machen, da vergisst du alles, auch deinen Säugling“, gestand sich Alicia ein. Doch die Frage, wie es mit dem Baby weitergehen soll, bleibt offen. „Dann kann ich mein Leben doch ändern – gerade dann!“, hofft Alicia.