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Baerbocks eitler Auftritt im US-TV – mit einem versteckten Seitenhieb gegen Habeck

Drunter macht sie es nicht: Im US-Sender CNN verkündete Annalena Baerbock erstmals, nicht erneut Kanzlerkandidatin zu werden.

Grünen-Minister Baerbock und Habeck
© IMAGO / Bihlmayerfotografie, IMAGO / Jens Schicke, IMAGO / Future Image

5 Fakten über Annalena Baerbock

Annalena Baerbock ist die grüne Kanzlerkandidatin zur Bundestagswahl 2021. Zeit, einen kleinen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Hier kommen 5 Fakten über Annalena Baerbock.

Der „Stern“ spricht von einer „seltsamen Selbstüberhöhung“. Annalena Baerbock ließ der ganzen Welt über den US-Sender CNN wissen, dass sie nicht erneut als Kanzlerkandidatin der Grünen antreten werde. Drunter macht es die Außenministerin nicht. Und ganz nebenbei beinhaltete das Statement zum Verzicht auf die Kanzlerkandidatur auch mindestens einen Seitenhieb auf Habeck.

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Der Vizekanzler sieht nun wie der sichere Kanzlerkandidat der Grünen aus. Auch wenn, wie er am Mittwoch betonte, die Gremien der Grünen die Entscheidung zu treffen haben.

Zu beschäftigt in der Welt für Kanzlerkandidatur in Deutschland

Während Habeck in Dortmund war, auf seiner Sommerreise durch mehrere Bundesländer, platzierte Annalena Baerbock die Meldung des Tages für die deutschen Politiker aus Washington – auf Englisch. Ganz Staatsfrau, als wäre es eine Nachricht, die global eine Relevanz hat, trotz der aktuell 11 Prozent für die Grünen in den jüngsten Umfragen von Forsa und INSA.

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Im Interview mit CNN erklärte Baerbock: „Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl.“ Sie werde nun als Außenpolitikerin dringend gebraucht und habe keine zeitlichen Ressourcen für die Kanzlerkandidatur: „Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere.“

Hat Habeck mehr Zeit als Baerbock?

Baerbock betonte ihre „staatspolitische Verantwortung“ in extremen Zeiten, sich „weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen“. Hat der Vizekanzler, Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, etwa einen weniger vollen Terminkalender? Richtig ist, dass er weniger in der Welt umherfliegen muss als Baerbock. Doch wenn sie darauf verweist, dass sie sich weiterhin als Vollzeit-Job ihrer Aufgabe als Ministerin widmen wolle – müsste das dann nicht auch für den Wirtschaftsminister gelten, vor allem in diesen Zeiten? Diese Frage wird Habeck beantworten müssen.


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Sowieso wirkt es nun so, als würde Habeck jetzt „von Baerbocks Gnaden“ Kanzlerkandidat werden. Sie schafft es zeitlich nicht und verzichtet – dann soll er mal machen. Dabei galt Habeck sowieso als Favorit.

Vielleicht ist es aber auch Kalkül: Angesichts der aktuellen Umfragewerte und der Rolle als Ampel-Koalitionspartner sind die Chancen Habecks aufs Kanzleramt deutlich schlechter als für Baerbock aus der Oppositionsrolle 2021.