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Caren Miosga: Zuschauer von Laschet enttäuscht -„Man muss auch den Fehler benennen“

Bei Caren Miosga prallen die politischen Welten aufeinander: Ricarda Lang konfrontiert Armin Laschet mit der Russlandpolitik der CDU.

In der jüngsten ARD-Talkshow mit Caren Miosga prallen zwei politische Welten aufeinander: Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, konfrontiert den ehemaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet mit den Fehlern der Russlandpolitik vor dem Ukraine-Krieg. Wie reagiert Laschet auf die harten Vorwürfe? Und welche Konsequenzen ziehen die beiden aus den gemachten Fehlern?
© IMAGO / Chris Emil Janßen / Future Image / dts Nachrichtenagentur

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Es sind zwei sehr gegensätzliche Politiker, die sich in der Talkshow bei Caren Miosga gegenüber sitzen. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang (30), und der ehemalige CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet (63). Nicht nur im Alter, auch in der politischen Meinung sind die beiden Bundestagsabgeordneten weit voneinander entfernt.

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Lang konfrontiert Laschet mit den Entscheidungen der CDU in Sachen Russengas vor dem Ukraine-Krieg, will unbedingt, dass dieser seinen Fehler eingesteht. Auch die Moderatorin der ARD-Talkshow, Caren Miosga, sieht einen Fehler in der Russlandpolitik vor 2021 bei der CDU, deren Vorsitzender Armin Laschet von 2021 bis 2022 war.

Caren Miosga: Was war vor dem Ukraine-Krieg?

Miosga will wissen: „Die große Koalition hat Nord Stream 2 noch vorangetrieben, als alle osteuropäischen Staaten vor der russischen Abhängigkeit gewarnt haben. Die USA haben gewarnt. Auch als Putin längst die Krim annektiert hatte, als er schon im Donbass Krieg führte, und als er dann im Juli 2021 begann, in Deutschland das Gas langsam zu drosseln, da hat ja nun der Letzte kapiert, wie erpressbar wir waren.“

Miosga wendet sich an Laschet: „Und Sie haben, ich glaube im Juli 2021, als Putin anfing, Hunderttausende Soldaten an der ukrainischen und russischen Grenze aufmarschieren zu lassen, in den Tagesthemen gesagt, Nord Stream 2 ist und bleibt ein wirtschaftspolitisches Projekt.“

„Würden Sie heute sagen, das war ein Fehler, das so einzuschätzen?“ Laschet antwortet nicht klar auf diese Frage: „In jeder Zeit muss man über die Alternativen dann diskutieren. Die Russen haben das Gas abgeschaltet und in wenigen Monaten waren wir autark, wir waren nie abhängig.“ Laschet gegenüber sitzt die Grüne Ricarda Lang, sie widerspricht Laschet vehement: „Natürlich waren wir abhängig! Wir sind autark geworden, weil wir innerhalb kürzester Zeit einen riesigen, milliardenschweren Preis dafür gezahlt haben.“

Das lässt Laschet nicht auf sich sitzen: „Abhängig ist man, wenn der eine Gas liefert und wir alles machen müssen, was der eine will.“ Doch Lang lässt das dem älteren Politiker nicht durchgehen: „Nein, dann wäre man politisch gesteuert“, sagt sie bestimmt. Lang erläutert:

„Wir haben einen riesigen Preis dafür gezahlt. Viele Bürger, die nicht mehr wussten, wie sie die Gasrechnung bezahlen sollen. Wenn ich an einem Punkt bin, wo ich nur vom russischen Gas weggehen kann, wenn ich eine Wirtschaftskrise in Kauf nehme, die zum Glück jetzt einigermaßen unter Kontrolle kommt, wenn die Bürger dafür teilweise unter Existenznot leiden und wenn ich dafür Milliarden von Geld ausgebe, dann kann man nicht sagen, ich bin nicht abhängig.“

War die Abhängigkeit von Russland ein Fehler?

Sie fordert von Laschet, dass er den Fehler eingesteht: „Wenn wir als Grüne sagen können, das Gebäudeenergiegesetz war richtig, aber wir haben auf dem Weg große Fehler gemacht, für die sich Robert Habeck sogar entschuldigt, dann verstehe ich nicht, wieso die große Koalition nicht sagen kann, dass die Abhängigkeit von Nord Stream 2 ein Fehler war.“ An anderer Stelle gibt Laschet an, er habe schon aus Vorhergegangenem gelernt, wolle das aber nicht an einem konkreten Beispiel festmachen. Sicher ist er sich aber bei einem: „Die Energieprobleme haben ihre Wurzeln nicht in der Großen Koalition.“


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Mit dieser Erklärung geben sich viele der Zuschauer von Caren Miosga jedoch nicht zufrieden. Sie diskutieren dort den Auftritt von Laschet: „Natürlich kann man in einer Situation manches falsch einschätzen und falsch entscheiden, aber wenn man im Nachhinein die Konsequenzen erlebt, muss man auch den Fehler benennen, sich entschuldigen und umsteuern. So bringen wir das unseren Kindern bei.“