Der Wahlkampf befindet sich längst in der heißen Phase, schließlich findet in wenigen Tagen die Europawahl (9. Juni) statt. Das Interesse am Wahlvorgang ist gestiegen. Dennoch wissen viele der 66 Millionen Wahlberechtigten noch nicht, welcher Partei sie ihre Stimme schenken sollen. Insbesondere die Protestparteien buhlen mit teils rabiaten Methoden um die Gunst der Bürger – die AfD treibt es jetzt auf die Spitze!
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Nach zahlreichen Skandalen rund um den AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah ist die Partei in den Umfragen auf 14 Prozent zurückgefallen. Anfang des Jahres schien das Knacken der 20-Prozent-Marke bei der Europawahl durchaus realistisch, daher ist es nicht verwunderlich, dass die Parteispitze alles probiert, um die Statistik aufzupolieren.
Europawahl: AfD eckt mit geschmacklosem Post an
In den sozialen Medien polarisiert vor allem Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion. Der jüngste Post dürfte aber auch einigen Parteianhängern zu weit gehen.
Auf Instagram teilt die 53-Jährige ein Video. Auf diesem ist zu sehen, wie sie vor dem Auswärtigen Amt Wahlplakate der AfD aufhängt. An und für sich eine Routinehandlung, die keiner Erwähnung wert wäre. Diskutabel ist hingegen ihre Musikauswahl. Sie legt den Song „L’Amour Toujours“ von Gigi D’Agostino unter die Bewegtbilder.
Der Hit aus dem Jahr 1999 ist derzeit in aller Munde, weil er für die rechtsextremen Parolen „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ missbraucht wird. Seit Oktober 2023 sind inzwischen 34 Fälle bekannt, zuletzt wurde das rechtsextreme Gedankengut auf der Insel Sylt gebrüllt. Eine gewagte Anspielung so kurz vor der Europawahl.
Die Aufregung ist entsprechend groß. „Was für ein furcht- und ekelerregendes Video“, Störchin, wozu dieser dämliche Song?“ und „zu Hause wird bei dem Storch erstmal die Reichsflagge gehisst und die rote Armbinde umgelegt, wenn sie diesen Song hört“ schmettert es in der Kommentarspalte.
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Ein großer Teil ihrer Anhängerschaft hingegen befürwortet die offensichtliche Provokation. Die Remigration ist fester Bestandteil der AfD-Politik. Hierbei handelt es sich laut der AfD um „Maßnahmen und Anreize zu einer rechtsstaatlichen und gesetzeskonformen Rückführung ausreisepflichtiger Ausländer in ihre Heimat“. Das Recherchenetzwerk Correctiv hingegen hatte im Februar ein Geheimtreffen in Potsdam aufgedeckt, wonach auch „nicht-assimilierte“ deutsche Staatsbürger von den Plänen betroffen seien.