Die Mannheimer Benzbaracken, ein Stadtteil, der von Armut gezeichnet ist, aber durch den starken Gemeinschaftssinn seiner Bewohner auffällt. Geldsorgen und Wohnungsnot prägen den Alltag, und die Einführung des Bürgergelds hat nicht für alle die erhoffte Erleichterung gebracht.
Hier kämpfen Menschen wie der 21-jährige Pascal täglich um eine bessere Zukunft.
Bürgergeld: Kündigung per Sprachmemo
Pascals Arbeitsleben ist turbulent. Erst kürzlich verlor er seinen Job bei einer Leiharbeitsfirma. Weil er sich während seiner Krankheitsphase auf Social Media herumtrieb, bekam er von seinem Chef eine deftige Ansage. Die Konsequenz: Es folgt die Kündigung. Doch der Jungspund ließ sich nicht unterkriegen und fand prompt eine neue Beschäftigung als Zeitungsausträger. Die Freude über den neuen Job verflog jedoch schnell, als Pascal am ersten Wochenende die Realität des Zeitungsaustragens erleben sollte.
+++ Bürgergeld: Arbeitsloser bangt um seine Existenz – „Weiß nicht, wo ich das Geld hernehmen soll“ +++
Vor seiner Haustür türmten sich Pakete mit Zeitungen und Werbung – viel mehr, als er erwartet hatte. „So viele Pakete habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen“, erinnert sich Pascals Mutter Petra, die ihm notgedrungen zur Hand ging. „Mir wurde gesagt nur Zeitungen austragen. Und nicht Zeitung UND Werbung“, beklagt sich Pascal. Die Menge der zu verteilenden Werbung war für eine Person schlichtweg nicht zu bewältigen. Pascals Entschlossenheit ist spürbar, als er über seine Erfahrungen spricht: „Ich mach da nicht mehr weiter, weil es eine komplette Ausbeutung ist.“
Die Entscheidung steht fest: Pascal kündigt. Die Diskrepanz zwischen den gearbeiteten und den bezahlten Stunden ist für ihn nicht hinnehmbar. Entschlossen schickt er eine Sprachnachricht an seinen Arbeitgeber: „Ich habe darauf keine Lust, neun Stunden zu arbeiten und ich kriege nur 7,5 Stunden bezahlt. Bitte seien Sie mir nicht böse.“
RTL2 zeigt die Folge „Hartz und Hertzlich: Ein Kommen und Gehen“ am Montag (8. April) um 17.05 Uhr oder schon vorher auf RTL Plus.