Bei seinem jüngsten Auftritt in der Talkshow „Markus Lanz“ am Dienstagabend (19. März) sorgte Linken-Politiker Gregor Gysi für kontroverse Diskussionen. Im Zentrum standen seine Äußerungen zur Wiederwahl Wladimir Putins und die aktuelle Lage in der Ukraine.
Markus Lanz: So denkt Gregor Gysi über Putin
Gregor Gysi bezeichnete die Wahlen in Russland, die Putin erneut an die Macht brachten, als moralisch fragwürdig. Dennoch betonte er, dass Putin faktisch der „der erste Mann des Landes“ sei. Eine Position, die man trotz moralischer Bedenken akzeptieren müsse.
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Markus Lanz fragte direkt nach: „Ist Putin für Sie ein Diktator?“ Gysi antwortet vage und sprach von „stark autoritativen Zügen“ des russischen Präsidenten, tendiere jedoch „eher Richtung Diktator“. Der ZDF-Moderator hakte weiter nach: „Ist Putin für Sie ein Diktator?“ Gysi äußerte daraufhin vorsichtig „Auf jeden Fall ist er verantwortlich für Kriegsverbrechen, (…) aber Mord ist immer so eine individuelle Straftat.“
Markus Lanz: Gäste schießen scharf gegen Gregor Gysi
Die Diskussion nahm eine weitere Wendung, als Papst Franziskus‘ Aufruf zu Friedensverhandlungen und der Kritik des ukrainischen Präsidenten Selenskyj thematisiert wurden. „Der Papst hat völlig recht und dass Selenskyj ihn kritisiert, liegt nur daran, dass die NATO-Staaten diesen Krieg möglichst lange hinziehen wollen“, so Gysi. Diese Äußerung löste heftige Reaktionen bei den anderen Gästen aus.
Journalistin Sabine Fischer kritisierte Gysi scharf: „Ich finde, das ist wirklich eine nicht akzeptable Täter-Opfer-Umkehr. Weil Sie unterstellen mit diesem Zitat, dass es die NATO ist, die in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg führt. Und das finde ich wirklich sehr problematisch.“ Journalist Florian Neuhann unterstützte diese Ansicht: „Gysis Behauptung, dass die NATO-Staaten diesen Krieg möglichst lange hinziehen wollen, grenzt tatsächlich an übler Nachrede.“
Das ZDF zeigt Markus Lanz dienstags, mittwochs und donnerstags nach 23.00 Uhr im TV und online in der Mediathek.