Dramatische Szenen am späten Montagabend (10. März) in Essen. Nach Informationen von DER WESTEN ging gegen 23.10 Uhr ein Anruf bei der Leitstelle der Polizei Essen ein. Der Anrufer gab an, soeben eine Person erschossen zu haben. Sollten sich Einsatzkräfte seinem Haus in Stoppenberg nähern, würde er sofort das Feuer eröffnen.
Die Polizei rückte daraufhin sofort mit einem Großaufgebot zur angegebenen Adresse an und sperrte die Straßen „Im Brilken“ und „Essener Straße“ ab. Die Beamten forderten außerdem Spezialeinsatzkräfte an.
Essen: SEK stürmt Wohnung
Während von außen nichts an dem angegebenen Haus zu erkennen war, bereitete das SEK seinen Einsatz vor. Nach rund zwei Stunden entschieden sich die Beamten zum Zugriff. Die Spezialkräfte drangen in das Mehrfamilienhaus ein und stürmten die Wohnung.
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Darin stießen die Einsatzkräfte auf erschrockene Bewohner. Der Mann und die Frau konnten sich keinen Reim darauf machen, warum mitten in der Nacht plötzlich schwerbewaffnete Spezialeinheiten vor ihnen standen.
Schon wieder Fake-Anruf
Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Fake-Anruf handelte – das sogenannte „Swatting“. Der Begriff bezeichnet vorgetäuschte Notfälle, um einen Einsatz hervorzurufen. Ziel ist es, der jeweiligen Person zu schaden. Nach Angaben der Polizei geschieht dies oft aus Rache oder Langeweile. Die Polizei hat nun die Ermittlungen zu dem Urheber des Anrufs aufgenommen.
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Der Fall erinnert an den Schock-Anruf in der Nacht von Freitag (8. März) auf Samstag in Aachen. Auch hier hat ein Notruf für einen Ausnahmezustand gesorgt. Der Inhalt war allerdings ein anderer (mehr dazu hier >>>). Die Beamten in Aachen betonten: „Wer aus Spaß den Notruf wählt, macht sich strafbar. Das kann weitreichende Konsequenzen haben“, erklärt die Polizei. Bei einer Verurteilung wegen Vortäuschens einer Straftat oder wegen des Missbrauch des Notrufs drohen Geld- oder Haftstrafen.