Großalarm in der Nacht von Freitag (8. März) auf Samstag in Eschweiler (NRW). Gegen 1 Uhr ging ein Notruf bei der Polizei ein. Ein Mann gab an, dass sein Vater womöglich seine Mutter getötet habe und sich anschließend im Schlafzimmer eingesperrt habe.
Sofort schickte die Leitstelle mehrere Streifenwagen sowie Rettungswagen und Notarzt zur angegebenen Adresse in der Nähe der Indestraße in Eschweiler. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stellte sich die Lage allerdings ganz anders dar.
NRW: Mutter getötet? Von wegen!
Als die Beamten Zugang zur Wohnung hatten, standen sie vor einer verdutzten Familie. Mutter, Vater und die im gemeinsamen Haushalt lebenden Kinder waren alle wohlauf. Das aus dem Schlaf gerissene Ehepaar zeigte sich extrem verwundert über den Besuch der Polizei mitten in der Nacht. Straftat? Fehlanzeige! „Alle Bewohner waren wohlauf“, teilte die Polizei schließlich mit und schrieb dennoch eine Strafanzeige.
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Die richtete sich gegen unbekannter Anrufer, der den Notruf missbraucht hatte, um eine Straftat vorzutäuschen. „Wer aus Spaß den Notruf wählt, macht sich strafbar. Das kann weitreichende Konsequenzen haben“, erklärt die Polizei. Wer den Notruf missbraucht, müsse mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr rechnen. Bei einer Verurteilung durch Vortäuschen einer Straftat drohen sogar bis zu fünf Jahren Haft oder eine saftige Geldstrafe.
Familie steht vor einem Rätsel
Auf Nachfrage von DER WESTEN teilte eine Sprecherin der Polizei mit, dass die Familie sich nicht erklären könne, wer hinter dem rätselhaften Anruf steckt. Man habe mit niemandem Streit. Nach bisherigen Ermittlungen sei nicht davon auszugehen, dass eines der Kinder den Anruf getätigt hätte, so die Polizei-Sprecherin.
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Die Polizei Aachen versucht nun auf Grundlage des aufgezeichneten Anrufs, die Identität des Mannes zu ermitteln.