Puh, schwere Vorwürfe gegen Duisburg-OB Sören Link (47, SPD)! In den letzten Wochen gingen Zehntausende in ganz Deutschland gegen die AfD und generellen Rechtsextremismus auf die Straße. Am vergangenen Wochenende waren auch in Duisburg rund 15.000 Menschen zugegen und demonstrierten für ein buntes und offenes Duisburg.
Jetzt rechnet aber jemand mit der Politik ab, der es kaum besser wissen könnte: Ex-Streetworker Burak Yilmaz (36), der selbst im „Problemstadtteil“ Duisburg-Marxloh aufgewachsen ist, ledert gegen die Demo und ihre Organisatoren los. Auf Instagram nimmt er kein Blatt vor den Mund und kritisiert dabei auch Oberbürgermeister Sören Link – und wie!
Duisburg: Ex-Streetworker rechnet nach Anti-AfD-Demo mit OB Link ab!
Yilmaz kritisiert: „Was da veranstaltet wurde, war eine parteipolitische Shit-Show! Das war keine antifaschistische Kundgebung, sondern eine Reinwasch-Aktion für all diejenigen, die für diese miserablen Zustände in Duisburg verantwortlich sind. Das war eine Kundgebung, die migrantische Duisburger nicht ins Zentrum der Debatte stellt, sondern an den Rand!“
Gegenüber DER WESTEN verschärft der heutige Buchautor seine Kritik, legt nach: „Viele Organisationen, die in migrantischen Duisburger Stadtteilen wichtige Arbeit leisten, werden nicht gesehen und an den Rand gedrückt. Die Stadtpolitik ist nicht zukunftsgerichtet, die Wohnungspolitik für Migranten ist in Duisburg schwierig.“
„Größter Hetzer und Spalter“
Auch der Oberbürgermeister kriegt sein Fett von Yilmaz ab. Auf Instagram wirft er dem SPD-Politiker vor: „Wieso darf der größte Hetzer und Spalter, der Oberbürgermeister, überhaupt auf so einer Kundgebung reden? Wieso wird da jemand gefeiert, der in den letzten zehn Jahren NICHTS gegen Rassismus getan hat in dieser Stadt? Nichts – außer ihn mit seinen rassistischen Aussagen über Bulgaren und Rumänen salonfähiger zu machen!“
Dabei bleibt es nicht. Der 36-Jährige fragt rhetorisch: „Was kommt eigentlich als Nächstes? Eine feministische Kundgebung und Til Lindemann von Rammstein als Hauptredner? Oder doch eine Kinderrechte-Kundgebung mit Special Guest Josef Fritzl? Warum waren so wenige migrantische Duisburger da und für wen wird so was überhaupt veranstaltet? Geht es hier wirklich um einen antifaschistischen Kampf oder um eine Wohlfühl-Party für die deutsche Mehrheitsgesellschaft, die in dieser Stadt noch nicht mal mehr die Mehrheit ist?“
„Migranten lachten sich kaputt“
Gegenüber DER WESTEN präzisiert Burak Yilmaz seine Kritik an Link und erklärt: „Er ist als Oberbürgermeister ein schlechter Witz, machte völlig pauschale Aussagen über Sinti und Roma. Die wenigen migrantischen Duisburger, die auf der Demo waren, lachen sich über diese Doppelmoral kaputt. Die Kundgebung war eine Farce und eine Reinwasch-Aktion derjenigen, die für die Zustände hier verantwortlich sind.“
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Niemand hätte die Ursachen von Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus thematisiert – mit Ausnahme von drei jungen Duisburgern, die in ihren Beiträgen als einzige darauf eingingen. „Es war schön unpolitisch, ganz im Sinne der DGB, die das Ganze veranstaltet hat. Wo ist die Empörung über Armut und Verteilungskämpfe, über die Sozialpolitik einer Stadt Duisburg, die Ungleichheit fördert und Menschengruppen gegeneinander ausspielt?“
Gegenüber DER WESTEN reagierte der Oberbürgermeister noch nicht auf die Vorwürfe. Eines ist klar: Die Worte von Burak Yilmaz werden nachhallen…