Zwei Jahre nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine kommt es zu einer dramatischen Situation. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock wird von einer russischen Drohne verfolgt. Aufruhr. Gepanzerte Fahrzeuge. Luftalarm. Doch der Reihe nach.
Am Sonntag (25. Februar) musste Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihren Besuch eines Wasserwerks in der südukrainischen Stadt Mykolajiw wegen einer russischen Aufklärungsdrohne vorzeitig abbrechen, wie ein Sprecher des Ministeriums mitteilte.
Auf Aufklärungsflüge folgen erfahrungsgemäß Luftangriffe
Nach ersten Berichten soll eine Aufklärungsdrohne das Wasserwerk überflogen haben. Hektik brach aus. Denn auf solche Aufklärungsflüge folgen erfahrungsgemäß Luftangriffe.
Baerbock und die Delegation wurden aufgefordert, sich schleunigst in die gepanzerten Fahrzeuge zu begeben und sich in Bewegung zu setzen. Zunächst soll die Drohne der Kolonne Baerbocks gefolgt sein. Später dreht sie jedoch ab.
In solchen Situationen müsse man in Bewegung bleiben
In Bewegung bleiben sei, so sagen Experten, in dieser Situation die sicherste Option. Kurz nach der Abfahrt der Kolonne Baerbocks gab es tatsächlich Luftalarm in der Region Mykolajiw. Nach einer guten Viertelstunde wurde der Alarm wieder aufgehoben.
Mykolajiw ist eine wichtige Hafenstadt. Sie liegt nahe der Front und war zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Jahren eines der ersten Ziele, das von Raketen getroffen wurde. Obwohl sich die Stadt bisher massiver Angriffe ausgesetzt sieht, konnte sie sich erfolgreich gegen eine russische Eroberung verteidigen. Nach wie vor schlagen regelmäßig Raketen und Drohnen in Mykolajiw ein – zuletzt Anfang Februar. Mehr als 1300 Mehrfamilienhäuser und über 1000 Einfamilienhäuser wurden seit Kriegsbeginn in der Stadt zerstört oder beschädigt.