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Ukraine: Gysi macht Friedensplan-Vorschlag – würde Putin zustimmen?

Der Ukraine-Krieg jährt sich am 24. Februar. Seit zwei Jahren wird getötet. Zeit für einen Waffenstillstand, findet Gysi.

Gregor Gysi
© IMAGO/Bernd Elmenthaler

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Seit dem Angriff Russlands auf sein Nachbarland bestimmt der Ukraine-Krieg das weltpolitische Geschehen. Wir erklären dir, wie sich der Konflikt entwickelt hat.

Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Ukrainekrieges. Zwei Jahre werden nun schon tagein, tagaus Menschen getötet. Der Linke-Politiker Gregor Gysi (76) macht deswegen einen Friedensplan-Vorschlag. Doch wie realistisch ist dieser?

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Der Journalist Markus Feldenkirchen hatte im „Spiegel“-Talk Sicherheitsexpertin Claudia Major und Gregor Gysi zu Gast. Mit ihnen sprach er unter anderem über einen Friedensplan im Ukrainekrieg.

Gysi: Keine Waffen für Ukraine, wenn Russland Waffenstillstand zustimmt

Gregor Gysi machte den Vorschlag: „Der Westen könnte, nach Rücksprache mit der ukrainischen Regierung, sagen: ´Vorübergehend liefern wir in 48 Stunden keine Waffen mehr an die Ukraine, wenn die Russen in 48 Stunden mit einem Waffenstillstand einverstanden sind.“

Gysi weiter: „Wenn der Putin ’nein‘ sagt, dann sagt er damit: ‚Liefert mal weiter Waffen.‘ Das wird ihm schwerfallen. Wenn er ‚ja‘ sagt, haben wir erstmal eine Waffenpause. Und dann müssen Verhandlungen beginnen.“

Gysi: „Territoriumsverzicht wird es nicht geben“

Doch eines sei klar, so Gysi: „Einen Territoriumsverzicht wird es nicht geben.“ Dem entgegnet die Militärexpertin Claudia Major: „Da ist ein totaler Geburtsfehler drin. Wenn Sie den Ukrainern die Waffen wegnehmen und die Russen können sie behalten, dann geben sie die Ukrainer den russischen Besatzern preis.“

Doch Gysi hält dagegen: „Wenn Russland nicht mit einem Waffenstillstand einverstanden ist oder der nicht stattfindet oder verletzt wird, dann gibt es selbstverständlich wieder Waffen.“



„Was Sie da vorschlagen, ist ein totales Ungleichgewicht. Sie lassen Russland die Angriffsfähigkeiten und der Ukraine nehmen Sie die Verteidigungsfähigkeiten weg. Nach all dem, was wir in den letzten zehn Jahren und zwei Jahren gesehen haben. Wenn Sie sagen ‚Waffenstillstand‘ – die Ukraine kriegt keinen Nachschub, während Russland fleißig weiter produziert.“