Tausende Ungelernte aus dem Ausland sollen hier bei Arbeiten aushelfen. Dabei haben wir doch selbst genug Arbeitslose ohne Ausbildung (1,55 Millionen). Wieso nehmen wir nicht die, liebe Bundesagentur für Arbeit?
Was ist geplant? Die Bundesagentur für Arbeit will in diesem Jahr bis zu 25.000 ungelernte Hilfsarbeiter aus dem Ausland für Jobs an Flughäfen, in Hotels, in Gaststätten oder in Lagerhallen nach Deutschland holen.
So soll ab dem 1. März die zweite Stufe des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in Kraft treten. Betriebe können danach „in Spitzenzeiten“ kurzfristig für bis zu acht Monate Arbeitskräfte einstellen, „etwa im Hotel- und Gaststättengewerbe oder an Flughäfen.“
Ungelernte sollen an Flughäfen und in Hotels aushelfen
Dabei handelt es sich nicht um Fachkräfte, denn wie die Arbeitsagentur selbst schreibt, wird keine Berufsausbildung oder Studium für diese Jobs benötigt. Unsere Redaktion hat bei der Bundesagentur für Arbeit nachgehakt. Warum Ungelernte aus dem Ausland, wenn wir auch unsere Ungelernten einsetzen können?
Darauf die Pressesprecherin der Bundesagentur für Arbeit, Irmgard Pirkl: „Wir haben derzeit eine extrem hohe sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Menschen, die jetzt noch arbeitslos sind, tragen oft vielfältige Probleme auf ihren Schultern. Diese Probleme hindern sie oft daran, eine Stelle anzunehmen, auch wenn es sich um eine Helferstelle handeln sollte.“
„Können Arbeitslose aus Kiel nicht in Berchtesgaden vermitteln“
Pirkl weiter: „Zudem können wir arbeitslose Menschen beispielsweise aus Kiel nicht auf Stellen in Berchtesgaden vermitteln. Wir können nicht uneingeschränkte regionale Mobilität voraussetzen.“
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Die neue kurzzeitige Beschäftigung eröffne Arbeitgebern, etwa mit Saisongeschäft, eine gute Möglichkeit, ausländische Arbeitskräfte anzuwerben, sozialversicherungspflichtig und nach Tarif einzustellen. Das könne in Spitzenzeiten helfen, wenn es nicht möglich sei, ausreichend inländisches Potenzial zu erschließen, zum Beispiel in Regionen, in denen die Arbeitskräfte insgesamt knapp seien, wie Pirkl ausführt.