Es ist ein schrecklicher Verdacht im Raum: Kriminelle sollen sich als Ferienfreizeit-Anbieter ausgegeben haben, um Kinder sexuell zu missbrauchen. Über das Online-Angebot sollen vorwiegend Alleinerziehende mit ihren Kindern auf Freizeiten in NRW, Sachsen und Thüringen gelockt worden sein.
Besonders brisant: Das Jugendamt der Stadt Essen hat ein Ferienangebot mit gleichem Namen. Nun hat sich der Leiter des Jugendamts zu dem vermeintlichen Vorfall geäußert.
Essen: Jugendamt-Leiter spricht Klartext
Unter dem Namen „Ferien Spatz“ war das vermeintlichen Ferienfreizeit-Angebot online zu finden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um ein Fake-Angebot handelt. Die Internetseite wurde inzwischen gesperrt. Aber ein Angebot mit gleichem Namen existiert nach wie vor – und zwar in Essen. Denn seit Jahrzehnten bietet das Jugendamt der Stadt Essen ein genau gleichlautendes Ferienangebot für Kinder an.
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Anlässlich der laufenden Ermittlungen äußerte sich nun der Leiter des Jugendamtes der Stadt Essen. „Wir sind zutiefst erschüttert, dass sich Menschen mit kriminellem Hintergrund mit dem Namen unseres Ferienangebotes versucht haben, das Vertrauen von Familien zu erschleichen“, erklärt Carsten Bluhm. „Wir hoffen inständig, dass dies nicht gelungen ist.“ Das Jugendamt der Stadt Essen bittet darum, die Ermittlungsarbeit der Polizei und Staatsanwaltschaft zu unterstützen.
Polizei bittet um Hilfe
Seit Ende Dezember 2023 ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld und eine Ermittlungskommission der Bielefelder Polizei bereits. Über Werbeflyer, Social Media oder in Gruppen wurde das Angebot beworben. Doch es besteht die Vermutung, dass es noch weitere Kontaktaufnahmen gegeben habe. Die Ermittler betonen, dass sich ihre Maßnahmen ausschließlich auf den genannten gefakten Internetauftritt des Vereins FERIEN SPATZ E.V. mit angeblichem Sitz in Bochum beziehen. Auf keinen Fall sind die seriösen Angebote von Städten oder Jugendämtern mit ähnlichem Namen gemeint.
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Wer nützliche Hinweise geben kann, soll sich bitte per Telefon an das Polizeipräsidium Bielefeld / Ermittlungskommission „Spatz“ unter der 05251 545-1155 melden. Oder aber per E-Mail an Hinweise.Bielefeld@polizei.nrw.de.