Es geht in eine neue Runde! Seit Mittwochmorgen (24. Januar) um 2.00 Uhr bestreikt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Personenverkehr. Und das bereits zum vierten Mal innerhalb weniger Monate.
Diesmal soll der Streik bis Montagmorgen (29. Januar) andauern. Ganze sechs Tage! So lange war bisher noch kein Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB). DER WESTEN war deshalb am Mittwochmorgen am Essener Hbf, um ein Stimmungsbild der Reisenden einzufangen.
Bahnstreik in NRW: „Spannungsfeld zwischen Bahnvorstand und Kunden“
Am Gleis 1 sitzt Jules, ein 21-jähriger Medizinstudent aus Essen, der auf den RE nach Düsseldorf wartet. Er spürt am Mittwoch keine Auswirkungen des GDL-Streiks: „Bis jetzt läuft alles ruhig. Ich spüre keine Beeinträchtigung.“ Ob der GDL-Streik gerechtfertigt ist, da ist sich der 21-Jährige nicht ganz sicher: „Das ist so ein Spannungsfeld zwischen den Bahn-Vorständen, welche immer mehr Bonus erhalten und uns als Kunden, die unter den Streiks leiden müssen.“
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Die Streikforderungen sieht der Medizinstudent mit einem skeptischen Blick. „Die Arbeit der Lokführer ist eher einfach. Ich weiß nicht, wie viel Gehalt dann gerechtfertigt ist und wie viel man da fordern kann. Ich bin gespannt, wie es in den nächsten Tagen läuft“, so Jules gegenüber DER WESTEN.
Bahnstreik in NRW: „Eine starke Gewerkschaft ist total wichtig“
Ingmar, ein 47-jähriger Passant aus Duisburg, steht im Essener Hbf und bewertet die Situation für alle Reisenden erstmal als schlecht. Aber da er selbst auch im Gastro-Gewerbe arbeitet, denkt er auch an die Gastronomen und Einzelhändler im Bahnhof: „Es ist ja viel leerer hier als sonst. Auch für alle Einkaufsgeschäfte im Bahnhof bedeutet das weniger Umsatz.“ Trotzdem versteht er den Bahnstreik in NRW. Die GDL solle für ihre Rechte kämpfen.
„Die in der Chefetage wollen immer, dass die Leute für möglichst wenig Lohn arbeiten. Aber die Menschen haben auch ein Stück vom Kuchen verdient. Und genau dafür kämpfen die jetzt. Eine starke Gewerkschaft ist total wichtig und Weselsky kämpft für seinen Verein.“
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Die 23-jährige Studentin Kashish aus Dortmund ist zufrieden, weil ihr Zug regulär fährt. Vom GDL-Streik hat sie bisher nichts mitbekommen. „Gott sei Dank fährt alles bei mir. Ich bin hier nicht beeinträchtigt. Die RE6 fährt zum Glück. Mittlerweile fahren ja viele private Bahnen wie der RRX. Das war in der Vergangenheit schlimmer“, so die 23-Jährige.