Walter ‚Waldi‘ Lehnertz ist und bleibt ein Original. Der Antiquitätenhändler aus der Eifel gehört zu „Bares für Rares“ wie Horst Lichter oder die Händlerkarte. Und auch sein typisches Einstiegsgebot von 80 Euro ist mittlerweile zum Kult aufgestiegen. Manchmal jedoch ist es einfach nicht passend. Das musste Waldi am Dienstag (21. November 2023) am eigenen Leib erfahren. Doch beginnen wir am Anfang.
So war Alfred Scholten mit einer stattlichen Bronzefigur aus Bielefeld in die Pulheimer Walzwerke gereist. Dort sollte sie bei den Händlerinnen und Händlern von „Bares für Rares“ eine neue Heimat finden. Doch vor den Verkauf hat das ZDF die Expertise gestellt. Und die verlief durchaus erfolgreich für den 38-jährigen Sales-Manager.
„Bares für Rares“-Händler völlig verdutzt
Expertin Bianca Berding war nämlich recht angetan von der komplett in schwarz gehaltenen Bronzefigur des österreichischen Künstlers Adolf Josef Pohl. Einen Stahlarbeiter sollte die Figur darstellen, so Berding. Um 1900 sei die Figur entstanden und bei Sammlern durchaus begehrt. Dazu kam, dass der Gießerei-Stempel der Wiener Bronzegießerei Artur Rubinstein noch vorhanden sei.
Der Zustand sei jedoch nicht optimal. So sei die Patina partiell doch sehr stark abgerieben. Das dürfe aber auch sein, schließlich sei es ein Zeichen dafür, dass es eine alte Figur sei. Doch was würde Alfred Scholten für seine Figur haben wollen?
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Bis zu 1.000 Euro fände der Sales-Manager schon schön. Ein bisschen wenig, fand „Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding. Sie setzte 1.500 bis 1.800 Euro an. Ein stattlicher Preis. Doch würden das auch die Händler so sehen? Waldi jedenfalls scheinbar nicht.
„Möchtest du beginnen, Walter?“, hatte Wolfgang Pauritsch seinen Kollegen gefragt. Und der legte auch direkt mit 80 Euro los. Erntete für das Gebot jedoch nur ein beschämtes Gesicht seines österreichischen Kollegen. Und so wiederholte der einfach auf eigene Faust die Szene.
„Möchtest du beginnen, Walter?“
„Möchtest du beginnen, Walter?“, fragte Wolfgang einfach nochmal. Und so besann sich Lehnertz eines faireren. „Okay, dann mache ich 180“, erwiderte der 56-Jährige. Immer noch viel zu wenig, doch zumindest gingen die Gebote los. Bei 350 Euro wollte Wolfgang Pauritsch jedoch schon wissen, ob man am Ziel sei.
Ein Preis, den Alfred Scholten nicht gelten lassen wollte. „Eigentlich nicht. Ich würde mich ungern auf die Expertise beziehen. Aber die ist weit darüber gewesen, deswegen wundert es mich ein wenig, muss ich sagen“, so der Bielefelder.
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Als er dann erwähnte, dass Bianca Berding 1.500 bis 1.800 Euro angesetzt hatte, erhielt er nur ungläubige Blicke der Händler. Doch ein wenig wollten sich die Händler noch bewegen. 750 Euro bot Wolfgang Pauritsch schlussendlich. Ein Preis, mit dem dann auch der Kandidat einverstanden war.