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Duisburg: Erst ein Promi, dann die Schreie – Opfer von John-Reed-Blutbad enthüllt dramatische Details

Das blutige Attentat in Duisburger John-Reed-Fitnessstudio liegt ein halbes Jahr zurück. Jetzt spricht das Opfer über erschreckende Details.

Duisburg: Nach dem blutigen Messerangriff in einem John-Reed-Fitnessstudio spricht jetzt das Opfer Yasin Güler.
© IMAGO/Funke Foto Services

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Nach dem erschreckenden Blutbad am 18. April 2023 in einem John-Reed-Fitnessstudio in Duisburg kommen jetzt dramatische Details ans Licht. Das Opfer, Yasin Güler, hat jetzt über den Angriff im Fitnessstudio ausgepackt.

Begonnen hat an jenem Tag alles mit einem tragischen Zufall. Eigentlich trainiert Yasin nicht in diesem Fitnessstudio. Dann traf er zufällig auf einen Prominenten – und wenig später wurde er Opfer von einem blutrünstigen Angriff, welcher die Zukunft des 21-Jährigen zerstörte.

Duisburg: Dieser Zufall zerstörte sein Leben

Nach Informationen der „Rheinischen Post“ war Yasin Güler an einem Dienstagnachmittag (18. April) um 17 Uhr auf dem Weg von der Uni Bochum zurück nach Hause. Es wurde etwas später als sonst, deswegen entschied er sich, in Duisburg auf eine alternative Verbindung umzusteigen. Ausnahmsweise musste er deshalb auch seine heutige Sporteinheit dort durchführen. Schließlich hatte er als McFit-Kunde auch die Möglichkeit, im John Reed in der Duisburger Schwanenstraße zu trainieren.

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Dass diese Entscheidung sein Leben für immer verändern würde, hatte er sicher nicht gedacht. Als er im John Reed ankam, erlebte er jedoch zuerst ein Highlight: Yasin traf zufällig den Comedian Abdelkarim. Als Fan erkannte er ihn natürlich und begann ein kurzes Gespräch mit dem Prominenten, der ihm grinsend ein schönes Training wünschte. Zur Verabschiedung schüttelten sich beide Hände – doch dann nahm das Unheil seinen Lauf.

Duisburg: Weil er helfen wollte, wurde er zum Opfer

Yasin begab sich in die Umkleidekabinen, um sich für das Training vorzubereiten, als er die Hilferufe eines Mannes aus einer benachbarten Kabinen hörte. Ohne langes Überlegen eilte er dem in Not befindlichen Mann zur Hilfe. Doch plötzlich sah er, wie ein mit einem langen Messer bewaffneter Unbekannter von dem Mann abließ und unvermittelt auf Yasin einstach.

Dadurch wurde der 21-Jährige am Unterbauch verletzt, verlor viel Blut. Sein Leben verdankte er einzig und allein einer zufällig anwesenden Rettungssanitäterin. Der Amokläufer stach danach auf vier weitere Männer ein, die er zum Teil lebensgefährlich verletzte. Danach ergriff er die Flucht.


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Yasins Überlebenskampf war dramatisch. Ärzte aus einem Duisburger und einem Düsseldorfer Krankenhaus operierten ihn zehn Mal – fünf Mal ist unsicher, ob der 21-jährige jemals wieder aufwachen wird. Insgesamt zwölf Wochen lag er im Krankenhaus, einen Großteil davon auf der Intensivstation. Yasin kämpfte sich zurück in sein Leben, aber hat bis heute mit schweren Folgen des Attentates zu Leben.

Yasin hat keine funktionierende Niere mehr und muss dreimal die Woche zur Dialyse. Er ist dringend auf eine Spenderniere angewiesen. Außerdem hat er Angstzustände und Albträume, kann nicht mehr alleine schlafen und kann auch nicht mehr essen, was er möchte. 

Duisburg: Spendenaktion gestartet

Seine Mutter Nicole, die Yasin täglich betreut, kann wegen seines Zustands nicht mehr arbeiten gehen. Finanziell sieht es daher nicht gut aus für die Familie. Da sie derzeit nicht in der Lage sind, die Studiengebühren für das Herbstsemester aufzubringen, droht jetzt auch der Verlust des Studienplatzes droht.

Deswegen haben sich Mitglieder des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK BV) aus Duisburg dazu entschlossen, Yasin mit einer Spendenaktion zu helfen. Mittlerweile wurden schon über 76.000 Euro gespendet. Außerdem hat der BDK BV Duisburg die Semestergebühren für Yasin vorab überwiesen.