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Ruhrgebiet: Tote 3-Jährige im Rhein-Herne-Kanal ++ Eltern festgenommen ++ Polizei mit grausamem Verdacht

Einfach nur grausam, was im Ruhrgebiet geschah: Ein Vater sperrte seine 3-jährige Tochter in einen Keller, sie starb. Dann warf er ihre Leiche in den Rhein-Herne-Kanal.

Ruhrgebiet: Vater wirft Leiche der Tochter in den Kanal.
© Karl Banski / FUNKE Foto Services

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Dieser Fall aus dem Ruhrgebiet ist einfach nur schrecklich und schockierend: Ein Mann (40) erschien auf der Polizeiwache in Dinslaken. Was er zu berichten hatte, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Seine 3-jährige Tochter sei ums Leben gekommen.

Ihre Leiche habe er dann mit Gewichten beschwert – und in den Rhein-Herne-Kanal in der Nähe des Oberhausener Kaisergartens (Ruhrgebiet) geworfen! Die Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete sofort eine Mordkommission an. Die Hintergründe werden ermittelt, Zeugen werden vernommen und Spuren werden ausgewertet.

Inzwischen sind auch die familiären Hintergründe etwas klarer geworden. Wie Jonas Tepe, Sprecher der Polizei Duisburg, gegenüber unserer Redaktion am Dienstag (10. Oktober) erklärte, lebte die Familie bisher zusammen und es gibt mehrere Geschwister. Das 3-jährige Opfer hat sogar eine Zwillingsschwester sowie einen 6-jährigen Bruder. Die Mutter wird zu der Tat vernommen und nun offenbar als Mittäterin verdächtigt.

Ruhrgebiet: Mann sperrte Mädchen in den Keller

Nach bisherigem Erkenntnisstand soll der 40-Jährige seine Tochter, möglicherweise als Erziehungsmaßnahme, für ein paar Tage in einen Keller in Dinslaken gesperrt haben. Dort soll er sie mit Essen und Trinken versorgt und immer wieder nach ihr geschaut haben.

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Am Sonntag (1. Oktober) stellte er fest: Das Mädchen ist tot! Noch am gleichen Tag habe er dann den Leichnam mit Gewichten beschwert und in den Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen geworfen. Der genaue Ablageort befindet sich zwischen der Rohr-Brücke und der Slinky Springs to Fame-Brückenkonstruktion.

Ruhrgebiet: Feuerwehr konnte Leiche bergen

In der Nacht zu Samstag unterstützte die Oberhausener Feuerwehr mit Tauchern die Ermittler der Mordkommission bei der Suche nach dem verstorbenen Mädchen. Die Taucher fanden das Kind und bargen es.

Auf Antrag der Duisburger Staatsanwaltschaft obduzierte ein Rechtsmediziner die 3-Jährige am Samstag (7. Oktober). Er stellte fest, dass erbrochener Speisebrei die Todesursache war. Hinweise auf todesursächliche Verletzungen ergaben sich nicht.

Haftbefehl erlassen, Verdächtiger schweigt

Der 40-jährige Dinslakener wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Freiheitsberaubung jeweils mit Todesfolge einem Haftrichter vorgeführt, der antragsgemäß einen Haftbefehl erließ. Der Tatverdächtige lässt sich von einem Anwalt vertreten.

Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen dauern an. „Er hatte uns die Stelle gezeigt, sich danach aber nicht mehr eingelassen“, sagte der Duisburger Staatsanwalt Martin Mende am Montag (9. Oktober) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Eine Mordkommission vernimmt derzeit Zeugen und wertet Spuren aus.


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Zur Aufklärung des genauen Ablaufs können weitere Zeugenaussagen beitragen. Insbesondere interessiert die Ermittler, wer die Ablage des Leichnams in den Rhein-Herne-Kanal am Abend des 1. Oktober (ein Sonntag) beobachtet hat. Unter der Rufnummer 0203 2800 kannst du dich melden, wenn du etwas beobachtet hast.

Mutter nun auch verdächtigt

Am Donnerstag (12. Oktober) hat die Duisburger Mordkommission nun auch die 39-jährige Mutter des toten Kindes festgenommen. Offenbar gab es konkrete Hinweise darauf, dass sie gemeinsam mit dem Vater die Dreijährige misshandelt und schlussendlich getötet haben soll. Sie wurde am Freitag (13. Oktober) dem Haftrichter vorgeführt und wegen gemeinschaftlichen Mordes inhaftiert.