Urlaub in Italien – das bedeutet für Deutsche kulinarischen Hochgenuss, Sonne satt und unbeschwerte Stunden. Doch im Süden Italiens braut sich etwas zusammen, das so gar nicht mit „La Dolce Vita“ vereinbar ist.
Experten warnen jetzt vor einem Albtraum-Szenario, das viele Menschen in Italien bedrohen könnte- nicht nur Urlauber, sondern auch Einheimische.
Urlaub in Italien: Böses Erwachen?
Wie der „Merkur“ berichtet, habe die Erde am westlichen Stadtrand von Neapel von Donnerstag (21. September) auf Freitag innerhalb von 24 Stunden satte 50 Mal gebebt. Die Beben gingen vom Supervulkan der Phlegräischen Felder aus, der allein in diesem Jahr schon über 2.400 Mal für Eruptionen gesorgt habe. Es seien zwar in der Regel nur leichte Erschütterungen. Doch es seien auch Stöße dabei, die Menschen aus dem Schlaf reißen. Bemerkenswert: 2017 hätten die Seismografen lediglich 120 Erdbeben aufgezeichnet.
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Der starke Anstieg der Beben treibt Experten nun Sorgenfalten auf die Stirn. Giuseppe Mastrolorenzo vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) sorgte jetzt mit einem Interview in lokalen Medien für Aufsehen. Der Vulkanologe geht wegen der historisch hohen Seismizität davon aus, „dass die aktuellen Erschütterungen möglicherweise bereits die Vorboten der Eruption sind, bei der es sich um eine Supereruption handeln könnte.“
Droht Italien eine Vulkan-Katastrophe?
Der Experte spricht von einer Eruption, die zehn Mal stärker sein könnte als der verheerende Ausbruch des Vesuvs, der 79 nach Christus tausenden Menschen das Leben kostete. Heutzutage wohnen Millionen von Menschen rund um das Vulkangebiet im Großraum Neapel. Mastrolorenzo fürchtet, dass die Evakuierungspläne im Ernstfall nicht greifen würden. Man gehe davon aus, dass ein Ausbruch 72 Stunden vor der Katastrophe vorausgesagt werden könne, „eine sehr optimistische Hypothese, fast so, als hätten wir einen Vertrag mit dem Vulkan unterzeichnet.“ Der Vulkanologe fürchtet im derzeitigen System Fehlalarme oder „noch schlimmer, dass sich die Evakuierung verzögert und wir uns möglicherweise mitten im Ausbruch wiederfinden.“
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Doch die Experten sind sich offenbar uneinig. Francesca Bianco, Direktorin des vulkanologischen Instituts der INGV widersprach einen Tag später ihrem Kollegen: „Keine der Daten deutet darauf hin, dass es sich um den Vorläufer eines bevorstehenden Ausbruchs handelt.“ Ihrer Ansicht nach seien die Überwachungsaktivitäten in den letzten Jahren extrem verbessert worden und die Phlegräischen Felder und der Vesuv zu „den am besten überwachten Vulkanen der Welt“ geworden.