Es sind Ereignisse wie aus einem Mafia-Film, die am Montag (4. September) am Landgericht Bochum verhandelt werden. Hier müssen sich zwei Männer (20 und 39) verantworten, die einen nichtsahnenden Mann in eine Falle gelockt und anschließend gefoltert haben sollen.
Den beiden Angeklagten sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bochum zu einem niederländischen Rockerclub gehören. Ihnen wird vorgeworfen, einen Mann als Geisel genommen und gefoltert zu haben. Als das Opfer brutal misshandelt wurde, klingelte das Telefon bei seinem Bruder.
Bochum: Mann von Rockern gefoltert und erpresst
Laut Anklageschrift hatte der Geschädigte bereits an mehreren Treffen des Rockerclubs teilgenommen. Am 4. Mai 2023 stellte sich ein Treffen jedoch als Falle heraus. Neben den beiden Angeklagten wurde der Mann dieses Mal von weiteren unbekannten Männern mit Fäusten empfangen. Mehrere Minuten lang prügelten die Rocker auf ihr wehrloses Opfer ein – immer wieder kassierte es Schläge gegen den Kopf.
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Danach nahmen sie den Mann als Geisel. Die Forderung: 30.000 Euro! Andernfalls werde er nicht mehr freigelassen. Um das Lösegeld zu bekommen, durfte die Geisel seinen Bruder in Bochum per Videoanruf kontaktieren. Der musste mit ansehen, wie schwer gezeichnet sein Bruder war. Daraufhin habe er mitgeteilt, kurzfristig 10.000 Euro beschaffen zu können. Man verabredete sich zum Austausch des Geldes und der Geisel in Bochum.
In Bochum überschlagen sich die Ereignisse
Doch der Bruder sollte am vereinbarten Übergabeort nicht erscheinen. Denn entgegen der Forderung („Keine Polizei“) hatte der Bochumer die Beamten verständigt. Als die mit Messern bewaffneten Rocker erkannten, dass nun sie in eine Falle gelockt wurden, versuchten sie mit dem Auto zu fliehen. Bei der Flucht gelang es der Geisel aus dem fahrenden Auto zu springen.
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Die Polizei Bochum jagte derweil den Rockern hinterher und konnte die beiden Angeklagten stellen. Ein weiterer Mittäter konnte entkommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erlitt das Opfer multiple Hämatome im Bereich des Kopfes, ein Schädel-Hirn-Trauma (Grad 1) sowie Verletzungen an beiden Fußsohlen. Die beiden Rocker müssen sich nun unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Zum Prozessauftakt behaupteten die beiden Angeklagten nach Angaben der „WAZ“, dass sie an der Misshandlung der Geisel nicht beteiligt gewesen wären. Sie behaupteten, selbst nur unter Druck der Rocker ins Auto gestiegen zu sein. Warum das Opfer ins Visier der Rocker geraten war, erfährst du hier bei der „WAZ“.